DJE: Monatsrückblick November 2024

Nachdem die Unsicherheit über den Ausgang der US-Wahl mit dem deutlichen Wahlsieg von Donald Trump vorbei war, konnten die US-Märkte deutlich zulegen. Die europäischen Börsen konnten jedoch nicht mit der Entwicklung in den USA mithalten.

09.12.2024 | 08:56 Uhr

Im November kamen vor allem die großen US-amerikanischen Aktienindizes voran. Der breite S&P 500 stieg um 8,67%, und der Technologie-Index Nasdaq legte um 8,16% zu. Im Vergleich dazu waren die Zuwächse in Europa und Japan verhaltener. Der deutsche Aktienindex DAX gewann 2,88% hinzu, während der breite europäische Aktienindex Stoxx Europe 600 ein moderates Plus von 0,96% verbuchen konnte. Der japanische Nikkei-Index steigerte seinen Wert um 2,21%. Insgesamt legten weltweite Aktien, gemessen am MSCI World Index, um 7,38% zu – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Die erneute Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA – und die möglichen Konsequenzen daraus – dominierten die Märkte im November. Die US-Börsen nahmen den Wahlsieg Trumps wohlwollend auf und entwickelten sich, einschließlich der Small und Mid Caps, sehr gut. Besonders stark entwickelten sich die sogenannten „Magnificent 7“ (große Technologie-Unternehmen) und der Bankensektor. Die US-Aktienmärkte wurden aber auch durch anhaltend solide US-Konjunkturdaten unterstützt, darunter eine sinkende Arbeitslosigkeit, ein gestiegenes Verbrauchervertrauen und deutlich angestiegene Einkaufsmanagerindizes: Dienstleistungen von 54,9 auf 56,0 Punkte und verarbeitendes Gewerbe von 46,5 auf 48,4 Punkte. Letzterer liegt allerdings noch unter dem Schwellenwert von 50, welcher eine expansive Wirtschaft signalisiert.

Manche Sektoren reagierten jedoch auch zurückhaltend bis negativ, nachdem Trump einen Zolltarif in Höhe von 25% auf alle Waren aus Mexiko und Kanada und zusätzliche 10% auf chinesische Importe angekündigt hat. In der Folge gaben Halbleiterwerte trotz der breiten Rallye nach. Auch Werte, die zwar in den USA gelistet sind, aber den Löwenanteil ihres Geschäfts in China haben, litten unter Kursverlusten.

Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich zwar positiv, konnten an der breiten US-Rallye aber nur bedingt teilhaben. Das lag zum einen an der Schwäche des europäischen Automobilsektors, der angesichts der mageren E-Auto-Nachfrage, der wachsenden Konkurrenz aus China und dem politisch gewollten Verbrenner-Aus deutlich nachgab. Darüber hinaus belastete die unsichere politische Situation in Frankreich den dortigen Aktienmarkt, der ebenfalls Verluste hinnehmen musste.

Kurzzeitig geriet auch der Krieg zwischen Russland und der Ukraine in den Fokus der Märkte, da die USA es der Ukraine erstmals erlaubten, mit US-Waffensystemen auch Ziele in Russland zu attackieren. Dies veranlasste Russland dazu, seine Atomdoktrin anzupassen. Die Märkte sorgten sich in der Folge vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Dennoch gehörte Gold vor dem Hintergrund der kräftigen US-Aktienrallye zu den Verlierern. Der Preis für die Feinunze gab nach vier positiven Monaten um 3,7% nach und lag per Monatsende bei 2.643,14 US-Dollar.

Ein weiterer die Märkte eher mittelfristig beeinflussender Faktor waren sich ändernde Leitzinserwartungen angesichts einer steigenden US-Inflation auf 2,6% (Vormonat: 2,4%) gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Märkte reduzierten daher ihre Erwartungen weiterer Leitzinssenkungen. Anders im Euroraum, hier rechnen die Märkte angesichts der anhaltenden konjunkturellen Schwäche und einer moderaten Inflationsrate von 2,0% (Vormonat: 1,7%) mit weiteren baldigen Zinssenkungen der EZB. Entsprechend reagierten die Rentenmärkte: 10-jährige deutsche Staatsanleihen rentierten mit 2,10% um 30 Basispunkte tiefer als im Vormonat, während die Rendite ihrer US-Pendants nur um 12 Basispunkte auf 4,17% zurückging.


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