DPAM: Börsennotierte Immobiliengesellschaften derzeit günstiger als die Summe ihrer Teile
Direkt in Immobilien zu investieren, kann kostspielig und umständlich sein. Börsennotierte Immobilien hingegen bieten eine liquide Möglichkeit, sich an einer breiten Palette von Immobilienarten in verschiedenen Regionen zu beteiligen. Carl Pauli und Olivier Hertoghe, Junior Fund Manager bzw. Fund Manager bei DPAM, nennen die Vorteile dieser Assetklasse:18.04.2024 | 07:05 Uhr
1. Diversifiziert in Immobilien investieren
Im Gegensatz zu Direktinvestitionen, die den Anleger auf bestimmte Standorte und Immobilienarten beschränken, eröffnen europäische Immobilienaktien den Zugang zu einer breiten Palette von Immobilienteilsektoren in verschiedenen Ländern. Dies mindert nicht nur die Risiken, die mit lokalen wirtschaftlichen und regulatorischen Veränderungen einhergehen, sondern nutzt auch die unterschiedlichen Wirtschaftszyklen und Wachstumsfaktoren, die den verschiedenen Regionen und Sektoren wie Logistik, Büroflächen und Rechenzentren eigen sind und die von spezifischen Faktoren (wie technologischen Trends und Verbraucherverhalten) beeinflusst werden. Während beispielsweise Einzelhandelsflächen aufgrund des zunehmenden Online-Shoppings vor Herausforderungen stehen, können Rechenzentren angesichts der exponentiell wachsenden Datennutzung florieren.
Die Diversifizierung durch Immobilienaktien geht über die geografische und sektorale Streuung hinaus. Sie kombiniert wachstumsstarke Bereiche mit stabilen Einkommensquellen und ermöglicht es den Anlegern, ihre Portfolios auf optimale Erträge auszurichten. Da sich diese Aktien bequem handeln lassen, können Anleger ihre Portfolios an sich verändernde Marktbedingungen und Anlageziele flexibel und ohne die traditionellen Hindernisse anpassen, die der direkte Immobilienbesitz mit sich bringt.
2. Transparenz
und Qualität
Börsennotierte Immobilien bieten im Vergleich zu nicht
börsennotierten Immobilien ein hohes Maß an Transparenz und sie unterliegen
regulatorischer Aufsicht. Sie müssen sich an strenge
Finanzberichterstattungsstandards halten und regelmäßig detaillierte Angaben
machen.
Diese erhöhte Transparenz zeigt, dass die Qualität der Vermögenswerte im börsennotierten Immobiliensektor im Durchschnitt höher ist als im allgemeinen Markt. Diese höherwertigen Anlagen ziehen in der Regel bessere Mieter an und halten sie. Die Folge sind niedrigere Leerstandsquoten – ein Indikator für die Attraktivität eines Objekts sowie ein wichtiger finanzieller Faktor, der zu stabilen und vorhersehbaren Einkommensströmen beiträgt. Darüber hinaus generieren qualitativ hochwertigere Immobilien in der Regel ein höheres Mietwachstum. Sie sind im Allgemeinen widerstandsfähiger gegen Veralterung, was ihren langfristigen Wert steigert.
3. Solide
Absicherung gegen Inflation
Immobilien gelten als solide Absicherung gegen Inflation:
Mietverträge enthalten in der Regel Bestimmungen zur regelmäßigen Anpassung an
die Inflation. Dies stellt sicher, dass die Mieteinnahmen mit den steigenden
Lebenshaltungskosten mitwachsen. Im Gegensatz zu festverzinslichen
Wertpapieren, deren Erträge durch die Inflation stark beeinträchtigt werden
können, haben die Erträge aus Immobilienaktien das Potenzial, mit der Inflation
zu steigen oder sie sogar zu übertreffen, was den Anlegern einen positiven
realen Ertrag beschert. Dank der Struktur der Mietverträge, der Regelmäßigkeit
der Mietzahlungen und der vordefinierten Indexierungsklauseln ist dieser Ertrag
im Allgemeinen stabil und vorhersehbar.
4. Größere
Liquidität, hohe Korrelation
Eines der größten Hindernisse für Investments in herkömmliche
Immobilien ist die Illiquidität der physischen Objekte. Der Prozess des Kaufs
oder Verkaufs von Immobilien ist zeitaufwändig und komplex, umfasst zahlreiche
Schritte von der Bewertung bis zum Abschluss und verursacht erhebliche Kosten.
Börsennotierte Immobilienanlagen zeichnen sich dagegen durch ihre Liquidität aus. Die Möglichkeit, Aktien von Immobiliengesellschaften mit der gleichen Leichtigkeit zu kaufen und zu verkaufen wie jede andere Aktie, bedeutet, dass Anleger ihre Positionen als Reaktion auf veränderte Marktbedingungen oder persönliche Anlageziele schnell anpassen können – ohne die langen Fristen und hohen Transaktionskosten, die mit physischen Immobilientransaktionen verbunden sind.
In der Vergangenheit hat die Performance von börsennotierten Immobilienanlagen langfristig deutlich mit dem breiteren direkten Immobilienmarkt korreliert. Damit hat sie die Risiko- und Ertragsprofile von fremdfinanzierten physischen Immobilien nachgebildet, ohne sich der Illiquidität auszusetzen, die mit dem Besitz tatsächlicher Immobilien verbunden ist.
5. Großzügige
Dividendenrenditen
Ein herausragendes Merkmal von Real Estate Investment Trusts
(REITs) ist ihre Fähigkeit, attraktive Dividendenrenditen zu erzielen. Dieser
Vorteil ergibt sich unmittelbar daraus, dass REITs einen großen Teil
(70-90 %) ihrer Gewinne als Dividenden ausschütten, was zu
durchschnittlichen Renditen von rund 5 % führt (Stand: April 2024). Diese
hohe Ausschüttungsquote ist besonders für diejenigen interessant, die
regelmäßige Einkünfte anstreben. Neben den Erträgen bieten REITs auch möglichen
Kapitalzuwachs, was sie zu einer ausgewogenen Anlageform macht.
6. Kompetentes
Finanzmanagement und niedrigere Fremdkapitalkosten
Investments in börsennotierte Immobilien bieten eine einzigartige
Gelegenheit, sich an Unternehmen zu beteiligen, die nicht nur die
Vermögensverwaltung, sondern auch den Umgang mit ihren Verbindlichkeiten sehr
gut beherrschen. Dieses Fachwissen verschafft Anlegern Zugang zu gut
verwalteten Bilanzen, die sich durch ein umsichtiges Kreditbuch mit
langfristigen Laufzeiten und robusten Absicherungen gegen Zinsschwankungen
auszeichnen. In der Regel sichern sich diese Unternehmen einen
durchschnittlichen Fremdkapitalkostensatz von etwa 2 %, der deutlich unter
den Grenzkosten der Verschuldung liegt, die sich um die 4 % bewegen können
(Stand: April 2024). Diese Diskrepanz unterstreicht den finanziellen
Sachverstand börsennotierter Immobilienunternehmen, die ihr Fremdkapital
effizienter einsetzen können als bei direkten Immobilieninvestitionen, bei
denen höhere Beleihungsquoten vorherrschen.
Guter Zeitpunkt
für den Einstieg
Investments in europäische börsennotierte Immobilien bieten nicht nur eine Mischung aus Diversifizierung, Qualität, Inflationsschutz, Liquidität, attraktive Renditen und die Effizienz eines professionellen (Finanz-)Managements. Neben diesen Vorteilen bieten die aktuellen Marktbedingungen auch eine interessante Gelegenheit für Anleger, die ihr Portfolio dieser speziellen Anlageklasse öffnen möchten: Immobilienaktien werden derzeit mit erheblichen Abschlägen von fast 25 % auf ihren Nettoinventarwert gehandelt. Daneben gibt es eine Fülle weiterer Gründe, die börsennotierte Immobilien heute attraktiv und für einen Aufschwung bereit machen. Anleger, die ihr Spektrum ausweiten und von den vielen Vorteilen des börsennotierten Immobiliensektors profitieren wollen, finden derzeit einen attraktiven Einstiegspunkt.