DPAM: Investmentthema Agrartechnik – Innovationen bringen Lebensmittelproduktion voran
Landwirte und Lebensmittelproduzenten stehen unter Druck: Der Klimawandel soll bekämpft und die biologische Vielfalt erhalten werden, gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Lebensmitteln.11.03.2024 | 08:39 Uhr
Technologische Agrar-Innovationen werden daher ein wichtiges Investmentthema bleiben, argumentiert Ignace De Coene, Fondsmanager Fundamental Equity bei DPAM:
Früher wurde die Nahrungsmittelproduktion zumeist gesteigert, indem man mehr Land und mehr Düngemittel einsetzte. Heute soll das gleiche Ziel mit weniger Ressourcen erreicht werden. Kurz gesagt: Man muss die Produktivität steigern oder weniger verschwenden.
Innovation spart Geld, schützt Vielfalt
Das Thema Agrartechnik umfasst mehr als Maschinen und Roboter. Es geht zum
Beispiel um die Auswahl von Saatgut mit verbesserter Dürreresistenz. Von
derartigen Veränderungen profitierten in der Vergangenheit vor allem die großen
Saatgut- und Agrochemieunternehmen. Zukünftig werden sie hoffentlich auch den
Landwirten und den Verbrauchern zugutekommen. Ein Beispiel für eine bereits
vermarktete Innovation ist das von Deere entwickelte See &
Spray-Sprühsystem. Dieses kann den Herbizideinsatz um 60-70 % reduzieren
und schont damit nicht nur den Geldbeutel des Landwirts, sondern auch die
Artenvielfalt und die Gesundheit der Verbraucher.
Innovationen müssen erschwinglich, rentabel, skalierbar
und ökologisch nachhaltig sein
Neue Technologien, die Agrartechnik auf absehbare Zeit zum Anlagethema
machen, müssen vor allem erschwinglich, rentabel (durch Einsparungen oder
zusätzliche Einnahmen) und skalierbar, also in großem Maßstab anwendbar, sein.
Nicht alle Innovationen haben diese Qualitäten. Viel versprach man sich von
vertikaler Landwirtschaft (Anbau von Gemüse in geschlossenen Lagern mit
künstlicher Beleuchtung), aber viele Initiativen sind unter den eskalierenden
Investitions- und Betriebskosten zusammengebrochen.
Neben der Maximierung der Produktivität sollen Lösungen auch die ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten. Zählt der Agrartechnik-Sektor also zu den ESG-Investments? Solange sich das Verbraucherverhalten nicht plötzlich und grundlegend ändert, sind Technologien und Innovation die einzige Möglichkeit, die Auswirkungen des Agrarsektors auf die Umwelt spürbar zu verringern. Die Europäische Kommission schätzt, dass das globale Lebensmittelsystem etwa 30 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht. Net-Zero-Ziele werden sich daher ohne einen erheblichen Beitrag der Landwirtschaft nicht erreichen lassen. Zusätzlich übt der Sektor Druck auf die Umwelt (Entwaldung, Verlust der biologischen Vielfalt) und auf die Gesundheit der Verbraucher aus.
Beispiel Rindfleischproduktion: Technologie als (fast)
beste Lösung
Von allen Eiweißarten hat Rindfleisch den größten ökologischen Fußabdruck,
da seine Herstellung viele Futtermittel und diese wiederum viel Land für die
Produktion von Soja und Mais und große Mengen an Pestiziden fordert (vom Methan
aus dem Verdauungssystem der Tiere ganz abgesehen). Solange der
Rindfleischkonsum zunimmt, sind Technologien die beste Lösung, um die
Auswirkungen der bestehenden Produktionskette zu mindern, also eine
effizientere Pflanzenproduktion mit besserem Saatgut und moderneren Geräten. Ansetzen
lässt sich zudem bei der Rindfleischproduktion selbst, über verbesserte
Tiergenetik und Futtermittelzusätze, sowie mit Lösungen zur Verbesserung der
Lebensmittelqualität wie natürlichen Konservierungsmitteln (bei gleichzeitiger
Verringerung der Lebensmittelverschwendung). So mindert beispielsweise der von
DSM-Firmenich entwickelte Futtermittelzusatz Bovaer die Methanemissionen um
mindestens 30 %. Sechs der größten Milcherzeuger haben auf der COP28 die
Methan-Allianz gegründet, die Methanemissionen in ihrer Milchproduktion senken
wollen.
Innovation senkt Kosten
Europas Landwirte haben es schwer: Die zunehmende Regulierung führt zu
zusätzlichen Kosten und Investitionen, die sich über die Verkaufspreise nicht
kompensieren lassen. Vorteile gegenüber billigeren importierten Lebensmitteln
müssen über die Produktqualität oder über Innovationen erzielt werden.
Marketing-Mitteilung.
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