ETF Securities: Ausblick 2017 – April-Update

Die Politik der Zentralbanken signalisiert einen wichtigen Wendepunkt für die globale Zinslandschaft. Ob und inwiefern Risiken zur Realität werden, wird die Geschwindigkeit und Intensität bestimmen, mit der die Notenbanken an die Normalisierung der Zinssätze schreiten – mit Auswirkungen für alle Anlageklassen weltweit.

26.04.2017 | 08:00 Uhr

Im Kontext dieses breiteren Trends hat ETF Securities eine Reihe von Schlüsselthemen für 2017 identifiziert, die anbei im Ausblick genauer ausgeführt werden. Im Folgenden eine Übersicht der Themen:

Ausblick Fremdwährungen 2017, Martin Arnold:

• „Das Britische Pfund bleibt die am stärksten unterbewertete Währung im G10-Raum; der Japanische Yen wird sich wahrscheinlich abschwächen; der US-Dollar wird inmitten einer friedfertigeren Rhetorik der Fed weich bleiben, und der Euro wird vom Zurückfahren der Quantitative Easing-Politik durch die EZB profitieren.“

Ausblick Platin 2017, Gold und Südafrikanischer Rand entscheidend, Maxwell Gold:

• „Schlüsselvariablen für Platin sind: Gold, der Südafrikanische Rand, Schwellenländer-Aktien und die globale Industrieproduktion. Der Platinpreis hinkte anderen Edelmetallen in den letzten paar Jahren hinterher. Aktuell mögen wir das Risiko-Ertragsverhältnis für Platin auf Jahressicht. Unser Basisszenario sieht den „Fair Value“ bei 1005 Dollar je Feinunze.“

„Taper-Trotzanfall 2.0“ ist unwahrscheinlich, Martin Arnold:

• „Wir erwarten, dass der Euro profitiert, wenn die EZB dieses Jahr den Erwerb von Assets beenden wird. Währenddessen wird die Bank of Japan den Kauf von Assets weiter fortsetzen und somit den Yen schwächen. Wenn das Quantitative Easing-Tapering stattfindet, sind volatile Effekte wie in der Vergangenheit unwahrscheinlich. Die globale Wirtschaft steht nämlich auf einer solideren Basis und die Zentralbanken haben sich in ihrer Kommunikation mit dem Markt verbessert.

Technologie-Aktien: Strukturelles Wachstum bei attraktiven Bewertungen, Michael Wang:

• „Aktien aus dem Technologiebereich haben ihre Gewinne stärker gesteigert als alle anderen Sektoren in den vergangenen beiden Jahrzehnten. Der Gewinn pro Aktie stieg seit 1995 um mehr als 500 Prozent, der breite Markt schaffte nicht einmal die Hälfte davon.“

Inflationsgeschützte Anleihen verbessern risikoadjustierte Gewinne von Portfolios, Morgane Delledonne

• „Innerhalb der vergangenen Dekade haben inflationsgeschützte Anleihen alle anderen Anlageklassen outperformt. Unsere Analysen ergeben, dass langfristig inflation-linked Bonds als Kernbestandteil jedes Portfolios berücksichtigt werden sollten.“

Exponierte Verwundbarkeit durch steigende Zinsen, James Butterfill:

• „Wir haben Bereiche isoliert, die für Zinserhöhungen am verletzlichsten sind, weil sie die höchste Schuldenbelastung aufweisen. Konkret sind das kleinere US-Unternehmen, der FTSE 100 und Haushalte im Vereinigten Königreich. UK hat eine substanzielle Verschlechterung seiner ,interest cover ratio’ gesehen (einem Maßstab für die Fähigkeit von Unternehmen mit ausstehenden Schulden umzugehen), die von 9x im Jahr 2012 auf heute 3,4x gefallen ist.“

Wenig Disziplin innerhalb der OPEC, Nitesh Shah: 

• „Obwohl einzelne OPEC-Staaten, die in das Abkommen für Produktionseinschnitte involviert sind, der Einhaltung nahe kommen, befindet sich das Kartell als Ganzes erst zu 83 Prozent auf seinem Weg, die beschlossene Kürzung von 1,2 Millionen Barrel Öl pro Tag zu verwirklichen. Die steigende US-Produktion wird die Preise bei rund 55 US-Dollar je Barrel begrenzen und somit die Motivation der OPEC für weitere Einschnitte einschränken.“ 

Reduziertes Metallangebot aufgrund steigender Umweltbedenken, Nitesh Shah:

• „In China könnten Schließungen in der Aluminiumproduktion die globale Kapazität während des Winters um sechs Prozent reduzieren. Das könnte ausreichen, um die globale Angebots-Nachfrage-Balance bei Aluminium in ein Defizit zu drücken. Potenzielle Minenschließungen auf den Philippinen, die derzeit umkämpft sind, repräsentieren annähernd acht Prozent des globalen Angebots.“ 

Lithium und „Energie-Metalle”, James Butterfill & Maxwell Gold:

• „Der wachsende Einsatz der Batterietechnologie wird sich als Segen für die Nachfrage nach Lithium, Kobalt und Magnesium erweisen. Der an der London Metal Exchange gehandelte Preis für Kobalt ist mit über 125 Prozent plus seit Juni 2016 steil in den Himmel geschossen, im bisherigen Jahresverlauf (bis zum 27. März) wurden 64 Prozent Zuwachs erzielt.”

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