ETF Securities: Wöchentlicher Rohstoffüberblick: Fed schweigt, Gold steigt

Bei Edelmetall-ETPs kam es mit 99 Mio. USD zu hohen Zuflüssen, da die Fed keine Änderungen am Dotplot-Streudiagramm vornahm. Die Zuflüsse in Rohöl verstärkten sich in der vergangenen Woche. Nach den Wahlen in den Niederlanden wurden bei Euro-ETPs Gewinne mitgenommen.

21.03.2017 | 13:33 Uhr

(Foto: Jan Hendrik Hein, Associate Director - Head of German Speaking Regions)

Unverändertes Dotplot-Streudiagramm der Fed verleiht Edelmetallen Auftrieb.

In der vergangenen Woche kehrte sich bei Gold-ETPs (A0LP78) die Richtung der Kapitalströme um. Nachdem in den zwei Vorwochen 71 Mio. USD abgeflossen waren, kam es in der vergangenen Woche zu Zuflüssen in Höhe von 84,5 Mio. USD. Die Fed hob wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte an. Am sogenannten Dotplot-Streudiagramm, das heißt ihrer eigenen Zinsprognose, nahm sie jedoch keine Änderungen vor. Selbst rechnet sie also wie bisher mit drei Zinsanhebungen in diesem Jahr gefolgt von drei weiteren im Jahr 2018. Auch die Wachstums- und Inflations-prognosen blieben weitgehend unverändert. Der unerwartet expansive Ausblick hatte zur Folge, dass der US-Dollar und die zehnjährigen Renditen der US-Staatsanleihen Einbußen hinnehmen mussten, die den Goldpreis stützten. „Nach der Ankündigung der Fed legte der Goldpreis um 1,7 Prozent zu. Unseren Erwartungen zufolge wird er bis Jahresmitte noch um 5 bis 6 Prozent steigen, dann aber zum Jahresende wieder auf das aktuelle Niveau absinken“, ergänzt Jan-Hendrik Hein, Associate Director – Head of German Speaking Regions von ETF Securities.

Die Zuflüsse in Rohöl verstärkten sich in der vergangenen Woche. Grund hierfür ist der Rückgang der US-Lagerbestände.

Bei Rohöl-ETPs (A0KRJX) verzeichneten wir die zweiten wöchentlichen Zuflüsse in Folge, die nach 10 Mio. USD in der Vorwoche diesmal 60,5 Mio. USD betrugen. „Die Rohölpreise erholen sich, da die Lagerbestände in der letzten Woche zum ersten Mal seit Anfang Januar wieder leicht gesunken sind. Zugleich hat Saudi-Arabien seine Bereitschaft erklärt, die Förderkürzung auf die zweite Jahreshälfte auszudehnen, wenn sich die globalen Bestände weiter über dem Fünfjahresdurchschnitt halten“, sagt Hein.

Bei Euro-ETPs wurden Gewinne mitgenommen. 

Wir stellen bei EUR-ETPs eine Verringerung der Long-Positionen um 26 Mio. USD und einen Anstieg der entsprechenden Short-Positionen um 23 Mio. USD fest, seit sich der Euro nach dem letzten EZB-Treffen am 9. März um 1,6 Prozent verteuerte. Er wird erwartet, dass die EZB eine weniger expansive Geldpolitik verfolgen wird. Auch die Wahlniederlage des europakritischen Rechtspopulisten Geert Wilders nahm den Druck vom Euro. „Wir erwarten, dass der Euro bis zur Jahresmitte um rund 3 Prozent aufwerten wird“, sagt Hein.

Erfreuliche Überraschungen in China und der schwächere US-Dollar stützen die Metallpreise. 

Wir verzeichneten bei Industriemetall-ETPs (A0SVX7) Zuflüsse in Höhe von 51 Mio. USD, wovon nach positiven Überraschungen in China 29 Mio. USD auf Kupfer-ETPs (A0KRJU) entfielen. „Die chinesische Industrieproduktion und die Investitionen in Sachanlagen übertrafen im Februar die Erwartungen. Im Jahresvergleich stiegen sie um 6,3 Prozent beziehungsweise 8,9 Prozent, nachdem sie sich im Januar noch auf 6,0 Prozent beziehungsweise 8,3 Prozent belaufen hatten“, sagt Hein.
In dieser Woche. Mit den Flash-Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, die USA und Japan erhalten die Anleger einen neuen Datenpunkt für die wirtschaftliche Aktivität im letzten Monat des ersten Quartals. „Die Reden der Fed-Vorsitzenden Yellen und des Abweichlers Kashkari dürften Aufschluss darüber geben, ob sich die gemäßigte Geldpolitik fortsetzt”, fügt Hein hinzu. 

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