ETF Securities: Wöchentlicher Rohstoffüberblick: Gold- und Rohölfonds gewinnen

Gold-ETPs verzeichneten die zweithöchsten wöchentlichen Zuflüsse in diesem Jahr, da die Goldpreise stiegen. Bei Rohöl-ETPs kam es aufgrund nachgebender Preise in der vierten Woche in Folge zu Nettozuflüssen. Hinsichtlich des Euro sind die Anleger optimistisch, da die politische Unsicherheit nachlässt. Das Interesse an Themen-ETPs im Bereich Technologie wächst.

28.03.2017 | 14:34 Uhr

(Foto: Jan Hendrik Hein, Associate Director - Head of German Speaking Regions)

Gold-ETPs (A0LP78) verzeichneten die zweithöchsten wöchentlichen Zuflüsse in diesem Jahr, da die Anleger davon ausgehen, dass die moderaten Signale der Fed die Goldpreise weiter stützen werden. Die Zuflüsse in Gold-ETPs betrugen in der vergangenen Woche 167 Mio. USD. Der Goldpreis selbst stieg in der Woche um 1,45 Prozent und seit der Zinsanhebung der Fed Mitte März um 4 Prozent. „Da die Inflation weiter zunimmt, hat die moderate Geldpolitik der Fed zur Folge, dass die Realzinsen weiter sinken. Der Goldpreis könnte entsprechend bis Jahresmitte auf 1.300 USD/oz. zulegen“, sagt Jan-Hendrik Hein, Director – Head of German Speaking Regions von ETF Securities.

Hinsichtlich des Euro sind die Anleger optimistisch, da die politische Unsicherheit nachlässt. Die britische Premierministerin May leitet in dieser Woche den Brexit gemäß Artikel 50 ein, sodass die zweijährigen Verhandlungen über den EU-Austritt beginnen können. Gleichwohl ließen die Ängste über den Aufstieg des Populismus in Europa nach. Die konservative Partei gewann die Wahlen in den Niederlanden und der französische Präsidentschaftskandidat Macron übernahm in den Umfragen die Führung. Beides wirkte sich auf den Euro stützend aus. „In der Folge kam es in der vergangenen Woche bei Short-USD-/Long-EUR-ETPs (A1EK0W) zu Zuflüssen in Höhe von 9,2 Mio. USD. Auch die Engagements beim japanischen Yen wurden gekürzt, sodass 8,7 Mio. USD in Long-USD-/Short-JPY-ETPs flossen“, sagt Hein.

Bei Rohöl-ETPs (A1N49P) kam es aufgrund nachgebender Preise in der vierten Woche in Folge zu Nettozuflüssen. Rohöl der Sorten Brent und WTI fiel in der vergangenen Woche im Schnitt um 1,75 Prozent, wobei Brent zum Wochenende bei 50 USD/Barrel lag und WTI einen Abschlag von rund 2,8 USD/Barrel aufwies. Nach unserer Überzeugung werden die Rohölpreise weiter fallen, da die saudische Inlandsnachfrage zunehmen und folglich die Wahrscheinlichkeit weiterer Förderkürzungen in den kommenden Monaten sinken dürfte. In den USA nehmen die Anzahl der Förderplattformen, die Förderleistung und die Lagerbestände weiter zu, was den trendmäßigen Angebotsüberhang noch zusätzlich verschärft und den Preis von WTI belastet. „Die spekulative Nettoposition ging bei den Kontrakten in der vorletzten Woche im Schnitt um 13 Prozent zurück, sodass sich bei den Rohölpreisen auf kurze Sicht noch mehr Abwärtsdruck andeutet“, fügt Hein hinzu.

Das Interesse an Themen-ETPs im Bereich Technologie wächst. In Cybersicherheit-ETPs (A14ZT8) und Robotik-ETPs (A12GJD) flossen in der vergangenen Woche 5 Mio. USD beziehungsweise 16 Mio. USD, wobei Cybersicherheit im Wert um 1,42 Prozent stieg, Robotik aber um 1,12 Prozent nachgab. Mit Ausnahme einer einzigen Woche kam es seit Auflegung der ETPs kontinuierlich zu Zuflüssen, die mittlerweile insgesamt 142 Mio. USD beziehungsweise 401 Mio. USD betragen. „Seit Jahresanfang erhöhten sich die Zuflüsse bei Cybersicherheit um 70 Prozent und bei Robotik um 103 Prozent. Zugleich stiegen die Preise über denselben Zeitraum um 13,4 Prozent beziehungsweise um 11,5 Prozent“, sagt Hein. 

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