Fragiler Aufschwung in der Eurozone

Italien und Frankreich wahrscheinlich vor einer „verlorenen Dekade“.

15.03.2013 | 16:31 Uhr

Konjunkturdaten aus der Eurozone im Fokus

Innerhalb der Eurozone haben sich jedoch deutliche Wachstumsdivergenzen entwickelt. So strotzt die deutsche Wirtschaft wieder vor Kraft und dürfte in diesem Jahr solide wachsen, während die Wirtschaftstätigkeit in anderen großen Mitgliedsländern der Eurozone bestenfalls stagnieren dürfte. Da Italien und Frankreich ihre Währung nicht abwerten können, müssen sie durch Lohnzurückhaltung ihre Wettbewerbsfähigkeit langsam wieder stärken. Erfahrungsgemäß ist dies ein mühsamer und langanhaltender Prozess, der mit stagnierender Wirtschaft und steigender Arbeitslosigkeit einhergeht. Vor diesem Hintergrund ist es sehr wahrscheinlich, dass beide Länder vor einer „verlorenen Dekade“ stehen – umso mehr, als die Bevölkerung noch nicht den Ernst der Lage erkannt hat und derzeit nicht bereit ist, die notwendigen Strukturreformen zu tragen. So ist es auch noch völlig offen, welchen politischen Weg Italien einschlagen wird. Die Wahrscheinlichkeit für Neuwahlen steigt mit jedem Tag, an dem keine Regierung gebildet werden kann.

US-Wirtschaft auf dem Vormarsch

Die US-Wirtschaft überraschte in den vergangenen Wochen mit soliden Konjunkturdaten positiv. Grundsätzlich dürfte sich die Erholungstendenz auch in den kommenden Monaten fortsetzen. So dürften die Baubeginne und die Baugenehmigungen (beide: Dienstag) ebenso mit Anstiegen glänzen wie der Geschäftsklimaindex für das Baugewerbe – NAHB (Montag) und der Philadelphia-Index (Donnerstag).

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed (Mittwoch) dürfte vor diesem Hintergrund keinen Handlungsbedarf sehen und daher keine neuen Maßnahmen beschließen. Die Fed hat immer noch keine Klarheit geschaffen, unter welchen Umständen sie das Kaufprogramm für Staatsanleihen und Hypothekenanleihen einstellen wird.

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