Frankfurt Trust: Börsenkonsolidierung geht zunächst weiter

„Die Reaktion auf die Ereignisse in der Ukraine scheint bisher die alte Theorie zu bestätigen, dass politische Börsen kurze Beine haben“, sagt Manfred Schlumberger von BHF Trust.

13.03.2014 | 10:13 Uhr

Auch wenn wir davon ausgehen, dass Putin die Krim zwar nicht mehr hergeben, sich aber zumindest damit zufrieden geben wird, trägt diese Krise dazu bei, dass die seit Jahresanfang herrschende Marktkonsolidierung sich fortsetzen wird. Da Putin die faktische Annexion der Krim durch eine Volksabstimmung bestätigen lassen wird, spricht viel dafür, dass die Europäer dem US-Drängen nach Wirtschaftssanktionen wiederstehen und den Status quo anerkennen werden. Vermutlich ist es zu gefährlich für den Westen, die marode russische Wirtschaft, die an der Grenze zur Rezession steht, noch weiter zu schwächen. Und damit sind wir bei den Problemen, die die Kapitalmärkte aktuell beschäftigen: Das schwache Gewinnwachstum der Unternehmen und die strukturellen Probleme in den meisten Schwellenländern. Beginnen wir mit letzterem.

Massive Probleme in den Emerging Markets

Fakt ist, dass viele Schwellenländer, insbesondere die „Hardcore-Emergency Markets“ oder „fragilen Fünf“ wie Türkei, Südafrika, Indien, Indonesien und Brasilien mit ihren hohen Leistungs- und Budgetdefiziten sowie geringen Währungsreserven und politischen Instabilitäten massive strukturelle Probleme haben. Die Währungsabwertungen in und die Kapitalflucht aus vielen Schwellenländern haben die Notenbanken der betroffenen Länder gezwungen, die Zinsen zu erhöhen. Damit haben sie das sowieso schon schwache Wachstum weiter geschwächt - außerdem sind steigende Zinsen Gift für die Aktienmärkte! Die Zahlen sprechen Bände: Der MSCI Welt-Index liegt im laufenden Jahr 4 Prozentpunkte vor dem MSCI Emerging Markets und 8 Punkte vor den BRICs. Dennoch halten sich die Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern noch in engen Grenzen. Von den 4.000 Mrd. US-Dollar, die seit 2009 dorthin geflossen sind, sind laut IWF lediglich 15 Mrd. im letzten und ca. 20 Mrd. in diesem Jahr abgeflossen.

Der vollständige Marktausblick im pdf-Dokument

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