Frankfurt-Trust: Wenn die Börsen den Wahlausgang antizipieren

Wie werden sich der weitere Wahlkampf und die Entscheidung für einen neuen US-Präsidenten im November auf die Aktienmärkte auswirken? Raimund Saxinger, Fondsmanager bei FRANKFURT-TRUST, analysiert vergangene US-Wahlen.

25.04.2016 | 10:31 Uhr

Der Wahlkampf in den USA nimmt Fahrt auf. Die in beiden Lagern stark umkämpften Vorwahlen haben insbesondere mit den guten Ergebnissen für Donald Trump bei den Republikanern schon für die erste handfeste Überraschung gesorgt. Wie werden sich der weitere Wahlkampf und die Entscheidung für einen neuen US-Präsidenten im November auf die Aktienmärkte auswirken? In einer Analyse von US-Präsidentschaftswahlen seit 1927 untersucht Raimund Saxinger, Fondsmanager bei FRANKFURT-TRUST, in der neuen Ausgabe der Know-how-Publikation Märkte & Mehr, wie sich die Wahlen in der Vergangenheit an der US-Börse, gemessen am S&P 500, niederschlugen. Auch wenn die Ergebnisse statistisch nicht signifikant sind, ergeben sich interessante Trends:

  • Im achten und damit letzten Regierungsjahr eines Präsidenten entwickeln sich die Börsen eher schlecht, die durchschnittliche Wertentwicklung liegt im untersuchten Zeitraum mit 1,96 Prozent im Minus. Auch das achte Amtsjahr von Präsident Obama verlief für Aktienanleger bislang unerfreulich.
  • Der Tiefpunkt an der Börse wird im Wahljahr üblicherweise zwischen Ende Mai und Ende Juni erreicht, wenn die Kandidaten feststehen (was zumindest für die Republikaner 2016 nicht unbedingt der Fall sein muss).
  • Eine Untersuchung der Börsenentwicklung in den neunzig Tagen vor und nach dem Wahltermin lässt vermuten, dass die Börsen das Wahlergebnis antizipieren, denn mit einem Anstieg von durchschnittlich 2,26 Prozent vor dem Wahltag unterscheidet sich die Wertentwicklung nicht stark von den 2,68 Prozent danach. Die Börsen differenzieren aber je nach Wahlsieger: Die Ergebnisse fallen besser aus, wenn der Amtsinhaber gewinnt und besonders schlecht im Zeitraum vor der Wahl, wenn ein Demokrat gewinnt. Zum Ausgleich entwickelte sich aber der S&P 500 unter demokratischen Präsidenten etwas besser als unter der Regierung eines Republikaners.

Zu den Konsequenzen für Anleger meint Raimund Saxinger: „Das Wahljahr 2016 verläuft mit den Erfolgen für populistische Politiker zwar nicht gerade typisch, allen historischen Erfahrungen nach können sich aber in der Phase unmittelbar vor und nach der Wahl gute Einstiegsmöglichkeiten für aktive Anleger ergeben.“

Der vollständige Beitrag als pdf-Dokument 

Diesen Beitrag teilen: