FRweekly-briefing: DAX hat Potenzial bis 9.330 Punkte

Regelmäßig zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –ausblicke.

21.10.2013 | 06:45 Uhr von «Patrick Daum»

Bull/Bear-Index: DAX mit Freifahrtschein auf 9.000 Punkte

Was war das für eine Woche: Die Aktienmärkte scherten sich in der ersten Wochenhälfte keinen Deut um den Haushaltsstreit in den USA. Als dieser in letzter Minute beigelegt wurde, schoss der DAX nach oben und beendete die Woche bei rund 8.840 Punkten. Ein Ende der Rallye ist nicht wirklich in Sicht.

Der Bull/Bear-Index steht bei professionellen Anlegern mit 55 Punkten deutlich auf der bullishen Seite. Privatanleger sind noch optimistischer: Bei ihnen rangiert der Index bei 62,1 Punkten. Während die Bären im Durchschnitt einen Tiefstwert von 8.500 Punkten erwarten, geben die Bullen dem deutschen Leitindex einen Freifahrtschein auf 9.000 Punkte. Es könnte sogar noch mehr werden.

IG Markets: „Kurzfristige Korrektur kein Beinbruch“

Diesen Optimismus bestätigen die Techniker: „Neue Hochs haben grundsätzlich einen prozyklischen Charakter“, sagt Christian Schmidt von der Helaba. „Die Regel lautet, dass auf neue Hochs weitere Hochs folgen.“ Die nächsten Orientierungsmarken des DAX lägen bei 8.883, 8.906 und 8.930 Zählern. Auf der Unterseite finde sich eine erste Unterstützung bei 8.670 Punkten. „Charttechnisch ist das deutsche Börsenbarometer aus einer Flaggenformation nach oben ausgebrochen“, analysiert Christian Henke von IG Markets. Aus der Höhe der sogenannten Fortsetzungsformation errechne sich ein Kurspotenzial bis 9.330 Punkte. Doch Henke sieht aktuell auch eine gewisse Übertreibung beim DAX. „Eine kurzfristige Korrektur wäre kein Beinbruch. Die Reihe aus den Verlaufshochs bei 8.755/8.772 Punkten fungiert als Unterstützung.“

Invesco: Aufschwung unterstützt Aktienmärkte

Auch von fundamentaler Seite könnte die Rallye noch weitergehen. John Greenwood, Chefvolkswirt von Invesco, glaubt, dass sich die Wirtschaft zusehends erhole und sich das Wachstum in vielen Industrieländern in den nächsten drei bis vier Jahren normalisiere. Er erwartet einen ungewöhnlich langen zyklischen Aufschwung, da sich der anhaltende Prozess der Bilanzgesundung in einem unterdurchschnittlichen Geld- und Kreditwachstum niederschlage – mit entsprechend anhaltenden Kapazitätsreserven. „Damit dürfte sich das kontinuierliche BIP-Wachstum auf mehrere Jahre hinaus in einem moderaten Ertragswachstum niederschlagen, was wiederum die Aktienmärkte stützen sollte“, so Greenwood.

(PD)

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