"Für Stockpicker in Europa bieten sich nach wie vor günstige Anlagechancen"

Im Mai jährt sich zum dritten Mal der Jahrestag des ersten Hilfspakets für Griechenland. Trotz der wirtschaftlichen Probleme, vor denen der Euroraum steht, haben sich die Aktienkurse in Europa in diesem Zeitraum sehr gut entwickelt.

03.06.2013 | 14:09 Uhr

Dies zeigt, dass die Entwicklung der Aktienmärkte und der Wirtschaft durchaus nicht immer identisch verläuft. Trotz dieser jüngsten Gewinne sind wir aber sicher, dass wir auch weiterhin attraktive Anlagechancen identifizieren können. Der Euroraum steht weiterhin vor großen Aufgaben, und es wird wahrscheinlich noch einige Jahre dauern, bis man diese wirklich gelöst haben wird. Es gibt jedoch auch einige zuversichtlich stimmende Signale. So führte der IWF in seinem Anfang Mai veröffentlichten Bericht beispielsweise aus, dass Griechenland seit dem Jahr 2010 bei der Verringerung seines Haushaltsdefizits „außergewöhnliche“ Fortschritte gemacht hat. Gleichzeitig ist das Unternehmervertrauen in Griechenland derzeit so hoch wie seit Ende 2009 (bevor die Staatsanleihenkrise ausbrach) nicht mehr. Obwohl es auch in den kommenden Jahren, in denen sich der Kontinent langsam aus der Krise herausarbeitet, zweifellos noch zu weiteren Wertschwankungen und Rückschlägen kommen wird, sind wir aber davon überzeugt, dass es den europäischen Behörden gelingen wird, demnächst ein sichereres Umfeld zu schaffen. Angesichts eines wie oben beschriebenen Umfelds bleibt ein aktiver Ansatz bei der Einzeltitelauswahl entscheidend. Deshalb werden wir uns auch weiterhin auf gut geführte Unternehmen hoher Qualität konzentrieren. Diese Strategie stellen wir nachfolgend vor:

Angesichts einer unsicheren Welt empfehlen wir, sich in hoch qualitativen Unternehmen zu positionieren

Die Welt wird wahrscheinlich noch eine ganze Weile mit unsicheren Zukunftsaussichten zu kämpfen haben. Außerdem müssen sich die Industriestaaten in den nächsten zwei Jahrzehnten notwendigerweise mit dem Schuldenabbau sowie schwierigeren demografischen Entwicklungen auseinandersetzen. Aus diesem Grund ist es schwer, den langfristigen Wachstumstrend genau vorauszusagen. Dieses Dilemma illustrieren auch einige eher verwirrende Signale, welche diverse Anlageklassen derzeit aussenden. Vor dem Hintergrund einer unsicheren und durch zunehmende Wertschwankungen bestimmten Welt bevorzugen wir weiterhin Unternehmen höherer Qualität, die auch trotz schwierigster volkswirtschaftlicher Umfelder weiterhin florieren können. Denn: Firmen mit vergleichsweise robusten Unternehmensmodellen sind für eine positive Entwicklung nicht von einer allgemeinen Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen abhängig. Nestle beispielsweise ist es gelungen, seine Umsätze in Griechenland im Jahr 2012 um 4 Prozent zu steigern.

Mit Blick auf die Gesamtheit aller Aktien erwartet der Markt sowohl beim Wachstum als auch bei den Erträgen stets eine Rückkehr zum Mittelwert („Mean Reversion“). Deshalb gilt: Je teurer eine Aktie, umso mehr geht der Markt davon aus, dass ihr aktueller Erfolg auch zukünftig anhalten wird. Nichtsdestotrotz kehren alle Aktien auf lange Sicht wieder auf das Bewertungsniveau des Gesamtmarktes zurück, weil ihre jeweiligen KGVs ja immer weiter ansteigen. Langfristig werden sie im Rahmen dieses Prozesses dann also wieder auf das KGV des Marktes zurückgestuft. Indem wir uns auf die Fundamentaldaten der einzelnen Unternehmensmodelle konzentrieren, versuchen wir jene Aktien herauszufiltern, die sich auch in Zukunft gut entwickeln werden und denen es darüber hinaus gelingt, eine Regression zum Mittelwert zu verhindern. Dadurch nutzen wir diese Komponente der Marktineffizienz also zu unseren Gunsten aus.

Der vollständige Blickpunkt im pdf-Dokument

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