G20: Stärkere Überwachung von Fondsmanagern

Fondsmanager könnten künftig durch globale Aufsichtsbehörden stärker kontrolliert werden als geplant.

21.08.2014 | 16:03 Uhr von «Patrick Daum»

Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen Fondsmanager künftig stärker kontrollieren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen die Aufsichtsbehörden die Erlaubnis erhalten, in Krisenzeiten direkt in die Geschäfte von Investmentfonds eingreifen zu können. Intensive Bemühungen seitens der Finanzindustrie, stärkere Kontrollen zu verhindern, seien gescheitert. Eine globale Arbeitsgruppe der G20 sei derzeit mit der Ausarbeitung dieser Pläne beschäftigt. Es könnten durchaus mehr als nur die größten Investmentfonds betroffen sein, die ihre Aktivitäten in Krisenzeiten beschränken müssten.

Die Finanzindustrie befürchtet, sich mit ihrer Lobbyarbeit ein Eigentor geschossen zu haben. Ihre Argumentation, dass die reine Größe eines Investmentfonds kein Kriterium für eine stärkere Kontrolle sei, habe das Financial Stability Board (FSB) dazu veranlasst, andere Kriterien zu suchen, um die stärkere Überwachung zu rechtfertigen. Nun stünden Investmentstrategien im Vordergrund und nicht mehr die Größe des Fonds.

Bereits im Jahr 2009 hatten die G20 den FSB beauftragt, die Aktivitäten großer Vermögensverwalter stärker zu kontrollieren – eine Folge der Finanzkrise. Im Januar dieses Jahres hatte der FSB dann vorgeschlagen, Fonds mit einem Volumen von mehr als 100 Milliarden US-Dollar deutlich stärker als zuvor zu überwachen. Aus Sicht der Finanzindustrie der falsche Weg. Denn die Fondsmanager seien nicht für die Krise verantwortlich. Die G20 hatten sich bereits im Februar in Sydney auf eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte geeinigt.

Die Vorschläge der G20 zur stärkeren Kontrolle der Fondsmanager sind bisher nur vage. Im November sollen sie auf dem G20-Gipfel in Australien zur Diskussion vorgelegt werden.

(PD)

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