Gold-Aktienfonds machen wieder Spaß

Mit Gold-Aktienfonds war lange Zeit nicht viel zu holen. Doch seit diesem Jahr sind sie wieder zurück und zeigen eine überraschend starke Performance.

04.09.2014 | 15:29 Uhr von «Patrick Daum»

Gold ist eine Krisenwährung. Diese These hat sich in den vergangenen zehn Jahren bestätigt. Von Ende 2004 bis Ende 2007 konnte der Deutsche Aktienindex (DAX) den Goldpreis in der Entwicklung noch hinter sich lassen. Die Weltwirtschaft war ruhig. Als 2008 die Finanzkrise mit der Lehman-Pleite begann, brach der DAX ein, der Goldpreis stieg an. Ab Mitte 2010 – die Krise schien das Schlimmste hinter sich gelassen zu haben – bewegte sich der Goldpreis seitwärts, der DAX zog wieder an. Als dann im Sommer 2011 die europäische Staatsschuldenkrise einschlug, verzeichnete der Goldpreis einen rasanten Anstieg, während der DAX erneut Federn ließ. Erst ein Jahr später gab das Edelmetall nach und der deutsche Leitindex stieg wieder an. Diese Entwicklung zog sich bis 2014, wo beide Charts sich wieder annähern – bei  einem Plus von 188,4 Prozent und 150 Prozent

DAX und Goldpreis auf zehn Jahre: Kopf-an-Kopf-Rennen 

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

In diesem Jahr scheint die Entwicklung wieder in die andere Richtung zu gehen: Der Goldpreis stieg bis Ende August um 11,7 Prozent, während der DAX 0,9 Prozent verlor. Die Kategorie „Aktienfonds Gold“ des FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) – die primär in Minen-Aktien investiert – verzeichnet sogar ein Plus von 31,6 Prozent. Das sah im vergangenen Jahr noch anders aus. Für den deutschen Leitindex ging es um 25,5 Prozent nach oben, während der Goldpreis 30,7 Prozent verlor und Gold-Aktienfonds fast 50 Prozent. Dass es mit dem Goldpreis wieder bergauf geht, kann zum Teil mit den Unsicherheiten durch die geopolitischen Krisen in der Ukraine oder in Irak zusammenhängen. Goldmanager Nico Baumbach von HANSAInvest hat diese Entwicklung aber schon zuvor erwartet. Als FundResearch zu Jahresbeginn mit ihm sprach, sagte er: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in diesem Jahr die Bodenbildung beim Goldpreis erreichen werden, es dann zu einem Dreh kommt und wir eine Phase einläuten, in der es wieder richtig Spaß macht, in Gold investiert zu sein.“

Diese Phase ist da. Vor allem für Anleger, die auf die Fonds von IPConcept setzen: Der Stabilitas Gold + Ressourcen P (ISIN: LU0229009351) schaffte im bisherigen Jahresverlauf ein Plus von 54,5 Prozent und der Stabilitäs Pacific Gold + Metals P (ISIN: LU0290140358) ein Plus von 49,7 Prozent. Damit führen sie die Peergroup deutlich an. Doch bei beiden Fonds ist Vorsicht geboten: Sie sind mit der €uro-FondsNote 5 bewertet. Das ist auf die Entwicklung in der Vergangenheit zurückzuführen: Der Gold + Ressourcen verlor im vergangenen Jahr 58,3 Prozent und im Zeitraum von fünf Jahren 50,5 Prozent. Die Volatilität beträgt 37,3 Prozent und die Sharpe Ratio ist negativ. Das Volumen des Fonds ist mit 3,8 Millionen Euro zudem extrem klein. 

Interessanter, weil stabiler, ist sicherlich der Tocqueville Gold P (ISIN: FR0010649772). Die Fondsmanager John Hathaway und Doug Groh erreichen im laufenden Jahr bisher nicht nur ein Plus von 45,9 Prozent, sondern wurden auch mit der €uro-FondsNote 1 geadelt. Die Verluste aus dem vergangenen Jahr waren mit 51,7 Prozent zwar ebenfalls sehr hoch. Über den Zeitraum von fünf Jahren steht jedoch ein Plus von 10,2 Prozent. Die Volatilität liegt bei 29,9 Prozent und die Sharpe Ratio ist mit 0,03 zwar nicht hoch, aber positiv. Eine positive Sharpe Ration erreicht in der Peergroup außer diesem Fonds nur noch der JB MP URAM Mining Stock (ISIN: LU0310157077) von Swiss & Global. Die Tocqueville-Fondsmanager investieren rund drei Viertel des Volumens in kanadische Aktien.  Größte Einzeltitel sind die Bergbauunternehmen Detour Gold (8,1 Prozent), Agnico Eagle Mines (7,8 Prozent) und Royal Gold (5,9 Prozent).

Ebenfalls mit FondsNote 1 bewertet ist der DJE Gold & Ressourcen (ISIN: LU0159550077). Fondsmanager Stefan Breintner schaffte zwar im laufenden Jahr bisher eine Wertentwicklung von lediglich 12,7 Prozent, verlor 2013 aber auch nur 28,8 Prozent. Über fünf Jahre steht ein Minus von 8,1 Prozent bei einer Volatilität von 20,2 Prozent. Schwankungsärmer ist kein Fonds dieser Peergroup. Das Fondsvolumen von 48,6 Millionen Euro investiert Breintner zu knapp 30 Prozent in kanadische und zu 14 Prozent in US-amerikanische Titel. Top-Holding ist mit glatt sechs Prozent Randgold Ressources. JSC MMC Norilsk Nickel ist zu 5,1 Prozent gewichtet und Goldcorp zu 4,1 Prozent. 

Der volumenstärkste Gold-Aktienfonds kommt von BlackRock: Der BGF World Gold (ISIN: LU0171305526) ist rund 5,5 Milliarden Euro schwer. Die 2014-Performance ist mit 28,6 Prozent aber nur durchschnittlich. Im vergangenen Jahr verloren die Fondsmanager Graham Birch und Evy Hambro 50,2 Prozent und über fünf Jahre steht ein Minus von 15,2 Prozent bei einer Volatilität von 28,5 Prozent. Die Sharpe Ratio ist negativ. Knapp 41 Prozent des Fondsvolumens sind in kanadische Aktien investiert, auf US-amerikanische entfallen 25 Prozent. Franco Nevada Mining ist mit einem Portfolioanteil von 9,8 Prozent die Top-Holding. Randgold Ressources (9,1 Prozent) und Goldcorp (7,2 Prozent) folgen dahinter.

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Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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