Henderson: Ausblick 2017: Asiatische Dividendenaktien – vorsichtig optimistisch für 2017

Michael Kerley und Sat Duhra, Co-Manager der Henderson Asian Dividend Income Strategie, stellen ihren Ausblick für 2017 vor. Während makroökonomische Ereignisse die Märkte auch künftig beherrschen dürften, ist das hohe Potenzial für Dividendenwachstum auch weiterhin der Hauptgrund, warum Anleger in der Region investiert bleiben sollten.

30.11.2016 | 11:18 Uhr

Welche Erkenntnisse haben Sie aus den Entwicklungen in diesem Jahr gewonnen?

2016 war ein interessantes, aber manchmal auch frustrierendes Jahr, in dem globale Ereignisse und Anlagestile enormen Einfluss auf die Renditen hatten. Die Zinsentwicklung in den USA und die Neigung der Renditekurve in Verbindung mit einzigartigen politischen Herausforderungen haben die Kapitalströme in und aus der Region nahezu unabhängig von den Fundamentaldaten beeinflusst. Es war ein Jahr, das uns einmal mehr vor Augen geführt hat, dass sich die Auswahl der besten Aktien in der Region unter Berücksichtigung unserer Anlageziele letztlich für unsere Anleger auszahlt.

Welche zentralen Themen werden die Märkte, in die Sie investieren, 2017 vermutlich maßgeblich beeinflussen?

Auch 2017 werden globale Ereignisse aller Voraussicht nach die Renditen bestimmen. Ein neuer Präsident in den USA und die Parlamentswahlen in Frankreich und Deutschland werden die Schwankungen anfachen, während Debatten über die richtige Regierungspolitik das Umfeld für Liquidität und Zinsen prägen werden.

Die Aufhellung des Konjunkturausblicks, zumal für Asien und China, werden Anleger genau beobachten. Zugleich ist die Erholung der Gewinne die wichtigste Voraussetzung dafür, dass die asiatischen Märkte auch 2017 besser als ihre westlichen Pendants abschneiden. Aus unserer Sicht bleiben Dividenden attraktiv, da sich die hohen Zinsen in der Region im Vergleich zum Rest der Welt fortsetzen dürften, was eine straffere Geldpolitik kurzfristig unwahrscheinlicher macht. Zudem sind die Renditen asiatischer Anleihen so tief wie nie, was die Dividendenrenditen im Vergleich mit den Renditen von Anleihen und Geldmarktinstrumenten auch weiter reizvoll macht.

Von welchen Positionen in Ihrem Fonds sind Sie am Übergang ins nächste Jahr besonders überzeugt?

Für unsere Portfolios bevorzugen wir keine speziellen Aktien. Einige Firmen dürften aber 2017 von starken Katalysatoren profitieren. So ist Samsung Electronics eigentlich kein dividendenstarkes Unternehmen, aber es gibt gute Gründe, weshalb sich das in den nächsten zwölf Monaten ändern könnte. Im Rahmen der Umstrukturierung dürfte der Anwärter auf den Chefposten, Jae Yong Lee, in den Vorstand berufen werden. Diese Personalie könnte einer aktionärsfreundlicheren Politik den Boden bereiten. Im Zusammenspiel mit einer positiven Geschäftsentwicklung in den Bereichen Speicher und Bildschirme könnte 2017 eine interessante Dividendenwachstumsstory ihren Anfang nehmen. Eine weitere interessante Position ist die Macquarie Bank, die aufgrund ihres branchenführenden Finanzierungsgeschäfts sehr gut aufgestellt ist, um von steigenden Infrastrukturinvestitionen zu profitieren. Statt uns bei Rohstoffaktien zu engagieren, denen dieser Trend zwar ebenfalls zugutekommt, die aber unter einem Überangebot leiden, ziehen wir eine Anlage bei den Finanzierern solcher Projekte vor. Und unter ihnen nimmt die Macquarie Bank eine herausragende Stellung ein.

Was können Anleger von Ihrer Anlageklasse und Ihrem(n) Portfolio(s) erwarten?

Wir sind verhalten optimistisch, was den Ausblick für die Märkte in der Region anbelangt. Allerdings müssen wir akzeptieren, dass auf kurze Sicht nach wie vor globale Themen die Richtung an den Märkten bestimmen werden.  Vor allem gegenüber den globalen Wettbewerbern sind die Bewertungen derzeit attraktiv, während die Gewinne steigen und so dazu beitragen könnten, dass die Bewertungsunterschiede kleiner werden. Daneben hat sich das Wachstum in der Region stabilisiert und es spricht viel dafür, dass dieser Trend 2017 anhält. Aber der wichtigste Grund für eine Vermögensanlage in den asiatisch-pazifischen Ländern bleibt ihr Potenzial für Dividendenwachstum. Asiatische Unternehmen haben hohe Cash-Bestände in ihren Bilanzen, und erst langsam etabliert sich hier eine Dividendenkultur. Derzeit sind die Ausschüttungsquoten rekordniedrig. Und da aktionärsfreundliche Reformen an Fahrt gewinnen, glauben wir, dass die Unternehmen ihre Aktionäre künftig über Dividenden zunehmend am Unternehmenserfolg beteiligen werden.

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