ICM InvestmentBank: Cybersicherheit – Trends und Investitionschancen

Das Jahr 2024 hat einmal mehr bewiesen, warum Cybersicherheit nicht nur für Unternehmen und Regierungen, sondern auch für Investoren ein heißes Thema bleibt.

24.01.2025 | 06:54 Uhr

Vom Umgang mit kritischen Vorfällen bis hin zu neuen Technologien und regulatorischen Treibern – die Entwicklungen dieses Jahres zeigen, dass die Branche weiter wächst. Doch wie profitieren Anleger von diesen Trends? Dieser Überblick fasst die wichtigsten Ereignisse und Chancen zusammen.

1. Kritische Infrastrukturen im Fokus – Ein Weckruf für die Cybersicherheit

Der CrowdStrike-Vorfall im Frühjahr 2024 war eine Warnung, die Branchen und Regierungen aufhorchen ließ. Ein Software-Update mit fatalen Folgen führte weltweit bei Millionen von Windows-Rechnern zu Systemausfällen – und das ohne jede böswillige Absicht:

  • Fluggesellschaften: 5.000 gestrichene Flüge verursachten Verluste von rund 860 Millionen USD.
  • Gesundheitswesen: Drei Viertel der Einrichtungen betroffen, Schäden von 1,94 Milliarden USD.
  • Banken: 76 % der Banken meldeten Ausfälle mit Verlusten von rund 1,15 Milliarden USD.

Auch wenn dieser Vorfall nicht durch einen Cyberangriff ausgelöst wurde, verdeutlicht er, welche Folgen ein gezielter Angriff auf kritische Infrastrukturen haben könnte. Für Investoren ergibt sich daraus ein klarer Trend: Lösungen zur automatisierten Systemwiederherstellung und Sicherung kritischer Netzwerke werden immer wichtiger – und bieten ein erhebliches Marktpotenzial.

Die zunehmende Digitalisierung der Infrastruktur, insbesondere in den Bereichen Energie und Transport, verstärkt die Notwendigkeit von Investitionen in Resilienz. Der Markt für Cybersicherheitslösungen in diesen Bereichen wächst laut Studien jährlich um zweistellige Prozentsätze. Führende Unternehmen in diesem Bereich, darunter Palo Alto Networks und Fortinet, berichten von einem signifikanten Anstieg der Nachfrage

2. KI, Deep Fakes und Phishing – Die neuen Waffen der Cyberkriminellen

Angriffe durch Künstliche Intelligenz und manipulative Techniken wie Deep Fakes und Phishing setzten 2024 neue Maßstäbe:

  • Phishing: Immer glaubhafter gestaltete E-Mails, SMS und Webseiten greifen persönliche Daten ab oder schleusen Schadsoftware ein.
  • Deep Fakes: Hochwertige Fälschungen von Videos und Audios können Desinformationen verbreiten und das Vertrauen in Institutionen und Unternehmen erschüttern.

Digitale Signaturen, die auf einer dezentralen Blockchain gespeichert werden, bieten eine innovative Lösung. Sie ermöglichen eine manipulationssichere Authentifizierung und könnten helfen, solche Angriffe zu entschärfen. Anleger sollten die wachsende Relevanz dieser Technologie im Auge behalten.
Auch Social-Media-Plattformen spielen eine Rolle im Kampf gegen Desinformationen. Unternehmen wie Meta und Twitter haben begonnen, KI-basierte Werkzeuge einzusetzen, um Deep Fakes zu erkennen. Gleichzeitig wird die Bedeutung von Datenschutzgesetzen wie der DSGVO in Europa und ähnlichen Regelungen weltweit betont, um die Verbreitung solcher Inhalte zu minimieren.

3. Regulierungen als Wachstumstreiber

Das Jahr 2024 war auch geprägt von neuen Regulierungen, die den Druck auf Unternehmen erhöhen:

  • NIS-2-Richtlinie
  • Cyber Resilience Act
  • DORA-Verordnung

Diese gesetzlichen Vorgaben verlangen von Unternehmen, höhere Sicherheitsstandards umzusetzen und mehr in Cybersicherheitslösungen zu investieren. Besonders Softwareanbieter, IT-Dienstleister und Unternehmen aus der kritischen Infrastruktur profitieren von dieser Entwicklung. Für Investoren eröffnet sich hier ein langfristiger Wachstumsmarkt.

Regulierungen sind nicht nur ein Kostenfaktor, sondern auch ein Innovationsmotor. Unternehmen, die proaktiv in Compliance investieren, sichern sich oft einen Wettbewerbsvorteil. Der Markt für RegTech (Regulatory Technology) wird bis 2030 voraussichtlich die Marke von 25 Milliarden USD überschreiten, was weitere Investitionschancen bietet.

4. Quantencomputing und Verschlüsselung

Quantencomputer bleiben ein heiß diskutiertes Thema – auch in der Cybersicherheit. Zwar sind sie derzeit noch keine Schlüsseltechnologie der Verteidigung, doch sie könnten in Zukunft bestehende Verschlüsselungsstandards schnell aushebeln. Der Trend hin zu quantensicherer Verschlüsselung gewinnt daher an Dynamik. Unternehmen, die in diesem Bereich frühzeitig Lösungen anbieten, könnten in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle spielen.

Organisationen wie das National Institute of Standards and Technology (NIST) arbeiten intensiv an der Standardisierung von Post-Quantum-Kryptographie. Investoren sollten ein Auge auf Unternehmen werfen, die sich auf diese Technologien spezialisieren, da sie potenziell hohe Markteintrittsbarrieren und damit attraktive Margen bieten.

Ausblick auf 2025: Mehr Bedrohungen, mehr Chancen

Die Ereignisse des Jahres 2024 haben gezeigt, wie dynamisch und unverzichtbar die Cybersicherheitsbranche bleibt. Steigende Schäden durch Cyberkriminalität, hybride Kriegsführung und Cyberwar erhöhen den Druck auf Unternehmen und Regierungen gleichermaßen. Gleichzeitig schaffen diese Herausforderungen neue Chancen für Investoren.

Die Branche wird weiter von der zunehmenden Digitalisierung, neuen technologischen Entwicklungen und regulatorischen Anforderungen profitieren. Trotz der Volatilität des Marktes bleiben die langfristigen Aussichten positiv. Anleger, die auf zukunftssichere Technologien setzen, könnten von diesem Megatrend nachhaltig profitieren.

Es wird erwartet, dass die Investitionen in Cybersicherheit weltweit bis 2026 eine Gesamthöhe von 250 Milliarden USD erreichen. Dies spiegelt nicht nur die wachsende Bedrohungslage wider, sondern auch das Vertrauen in die Branche als tragende Säule der digitalen Transformation.

Zukunftssichere Technologien im Fokus

Die Strategie des Cybersecurity Leaders Fonds basiert auf drei zentralen Säulen, die sich aus der aktuellen Marktanalyse und den Trends der Cybersecurity ableiten:

1. Fokus auf führende Unternehmen in Schlüsselsegmenten
2. Dynamische Portfolio-Anpassung an Markttrends
3. Antizipation langfristiger Trends

Zu den aktuell größten Positionen im Fonds gehören Juniper Networks, Microsoft, Broadcom, NVIDIA, Taiwan Semiconductor, Alphabet, Crowdstrike, Palantir, Arista Networks sowie Okta und CyberArk.

Die Aufstellung des Fonds wird aktiv gemanagt, um flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können. Gleichzeitig wird darauf geachtet, durch Diversifikation ein ausgewogenes Verhältnis zwischen etablierten Marktführern und innovativen Neulingen herzustellen. Ziel ist es, nicht nur die aktuellen Chancen zu nutzen, sondern auch langfristig von Megatrends im Bereich Cybersecurity zu profitieren.

Fonds: ICM Cybersecurity Leaders * ISIN DE000A3D0588
Gesellschaft: ICM InvestmentBank AG

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