Inflation wäre förderlich für europäische Aktien

Nicholette Macdonald-Brown, Fondsmanagerin des Schroder ISF European Total Return, glaubt an das Potenzial europäischer Aktien und ist davon überzeugt, dass der Markt für eine positive Überraschung gut ist.

20.08.2013 | 11:07 Uhr

Makroökonomische Indikatoren stützen die These der Europa-Expertin:
„Viele der makroökonomischen Indikatoren stabilisieren sich, weshalb wir davon ausgehen, zeitnah eine konzertierte Erholung in Europa zu sehen. Das dürfte für eine ziemliche Überraschung sorgen, da kaum jemand damit rechnet.“

Gleichzeitig übt die Fondsmanagerin des britischen Vermögensverwalters Kritik an der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB). EZB-Chef Mario Draghi habe mit seinen Maßnahmen vor einem Jahr, als die Eurozone auseinanderzubrechen drohte, zwar für Stabilität gesorgt. Jetzt sei er aber zu besorgt über eine mögliche Inflation, was laut Macdonald-Brown schlicht falsch ist: „Die eigentliche Gefahr ist eine Deflation. Im Gegenteil, ein inflationärer Druck wäre jetzt sogar förderlich füreuropäische Aktien.“

Der vermeintliche inflationäre Druck, den die EZB bekämpfe, käme von außerhalb der Eurozone. deshalb hätten die sterilisierten Anleihenkäufe der EZB innerhalb des Securities Market Programm nur dafür gesorgt, dass die Geldschöpfung verdeckt wurde. Richtiger wären laut Macdonald-Brown nicht sterilisierte Maßnahmen: „Wenn das Tempo des Geldumlaufs einbricht, muss die Geldmenge erhöht werden, um die Wirtschaft vor einer deflationären Spirale zu schützen.“

Für den Schroders ISF European Total Return sucht die Fondsmanagerin derzeit nach falsch bewerteten Titeln und hat hier Glück: „Wir suchen nach Bewertungsanomalien bei Einzeltiteln. Und obwohl der Markt eine signifikante Neubewertung gesehen hat, gibt es nach wie vor genügend Aktien, die unsere Kriterien erfüllen.“

Um diese ausfindig zu machen, setzt die Expertin auf einen Bottom-up-Ansatz, wird jedoch von Sektor-Analysten unterstützt, die ihr dabei helfen, das Geschäftsmodell und die Wachstumstreiber hinter jeder Aktie zu verstehen.

Ganz aktuell nehmen Large Caps den größten Anteil am Portfolio ein. Doch auch Titel kleinerer Unternehmen werden jetzt, da eine gewisse Distanz zur Eurokrise geschaffen sei, wieder interessanter. Bei der Ländergewichtung machen Frankreich, Deutschland und Großbritannien absolut gesehen den größten Anteil aus. Sie spiele jedoch keine Rolle für die Einzeltitelauswahl.

Die Pressemitteilung im pdf-Dokument.

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