ING: Asiatische Anleihen – Die größten Risiken

Asien ex-Japan voraussichtlich weltweit führend beim Wirtschaftswachstum, doch entwickelte Volkswirtschaften sind zurzeit dynamischer Kapitalfluss von und in die asiatischen Anleihemärkte hängt von Anlegerstimmung gegenüber EMD-Produkten ab.

24.02.2014 | 11:17 Uhr

Konsequenzen für asiatische Schuldtitel

Bis 2013 zählten asiatische Schuldtitel zu den größten Nutz-nießern der Wachstumsstory Asiens und der lockeren Geldpolitik der Fed. Doch inzwischen ist der sprichwörtliche Lack ab. Die entwickelten Märkte holen wachstumsmäßig auf, wenn auch der Abstand gegenüber Asien immer noch erheblich ist. Überdies hat die Fed mit dem Ausstieg aus der quan-titativen Lockerung begonnen.

Der Markt erkennt mittlerweile, dass die von der Fed angestoßene allmähliche Rückführung der Liquidität im System bei Weitem nicht so belastend sein wird, wie zunächst be-fürchtet. Tatsächlich ist sie sogar Ausdruck der Leistungsfähigkeit der US-Wirtschaft. Zudem wurde der Einstieg in den Ausstieg seit Langem erwartet, insofern hatten die geldpoliti-schen Instanzen in Asien ausreichend Zeit, sich durch den Aufbau von Devisenreserven und die Umsetzung neuer Konzepte, um ausländisches Kapital anzulocken und die Importe zu bremsen, auf das Ende der QE vorzubereiten.

Wir erwarten daher, dass asiatische Schuldtitel aufgrund der attraktiveren Renditen und der starken Nachfrage vonseiten inländischer und regionaler institutioneller Investoren besser als US Treasuries abschneiden werden.

Allerdings werden asiatische Währungen kaum davon profi-tieren. Das liegt – neben dem Tapering der Fed – auch an der Verlagerung der globalen Wachstumsdynamik weg von Asien und hin zu den USA. Einige Währungen (z. B. CNH, CNY) dürften den USD zwar übertreffen, doch insgesamt sollten asiatische Währungen im Hinblick auf die Renditen am Kassamarkt leicht an Boden verlieren. Betrachtet man die Renditen mancher Währungen, so könnten die Nachzügler des vergangenen Jahres inzwischen attraktive Renditen (Spot & Carry) für Anleger abwerfen, die sich von Volatilität nicht schrecken lassen. Hier sei vor allem die indische Rupie genannt.

Mit immer stärkeren Portfolioabflüssen in die Aktienmärkte der DM werden die Zentralbanken Asiens wahrscheinlich eine Schwächung ihrer Währungen dulden, um einerseits ihre Devisenreserven zu schonen und andererseits die Wett-bewerbsfähigkeit ihrer Volkswirtschaften zu wahren. Dies soll zur Stärkung der Außenhandelsbilanzen beitragen. Eine Verbesserung der Leistungsbilanzen dürfte die Währungen der jeweiligen Länder Asiens stützen. Natürlich ist eine übermäßig schwache Währung auch nicht ohne Risiko: Die höheren Kosten importierter Güter treiben die Inflationsge-fahr. Vor diesem Hintergrund würden die Notenbanken wahrscheinlich den Leitzins anheben. Das würde zugleich ihre Währungen stützen.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

Der erste Teil der Analyse vom 21. Februar

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