ING: Weltwirtschaft wächst 2015 nachhaltig

Nach Einschätzung von ING Investment Management wird 2015 ein Jahr der Herausforderungen sowie der zunehmenden geldpolitischen Divergenz zwischen den Ländern werden. Der Asset Manager prognostiziert jedoch auch den nachhaltigsten Aufschwung seit der Finanzkrise.

28.11.2014 | 09:09 Uhr

Die weltwirtschaftlichen Perspektiven werden vor allem von Ungleichgewichten, die aus der Vergangenheit resultieren, sowie von der Ungewissheit über das zukünftige Wachstumspotenzial belastet. Das sagte Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi Asset bei ING Investment Management, auf seiner Outlook-Konferenz, die am Donnerstag, den 27. November 2014, in Frankfurt stattfand. Allerdings verringern sich derzeit die konjunkturbremsenden Faktoren infolge des öffentlichen und privaten Schuldenabbaus. An den Arbeitsmärkten zeichnet sich bereits Entspannung auf breiter Front ab. Gemeinsam mit dem aktuellen Rückgang der Ölpreise könnte dies das globale Wachstum im kommenden Jahr wieder beschleunigen.

Ferner geht ING IM davon aus, dass die Unternehmen in den etablierten Märkte wieder zuversichtlicher werden: Der Fokus dürfte sich vor allem in den USA und Japan vom Schuldenabbau weg hin zu Fusionen und Übernahmen so-wie weiterer Investitionstätigkeit verlagern. Ob auch Europa im kommenden Jahr wieder auf Investitionen setzen wird, hängt zum Teil von der politischen Bereitschaft ab, die veraltete Infrastruktur in der Region zu erneuern. Sofern dies gelingt, kann dies eine Reihe öffentlich-privater Vorhaben anstoßen.

Die Asset Management-Gesellschaft erwartet zudem eine anhaltende konjunkturelle Verlangsamung in den Schwellenmärkten. Reformwillige Länder, die bereit sind, ihre Corporate Governance zu verbessern, könnten indes ihr Wachstumspotenzial erneuern. Dennoch werden Emerging Markets auch weiterhin mit Hürden konfrontiert, sowohl am Weltmarkt als auch im jeweiligen Inland. Für Emerging Markets-Investoren zeigt China wegen der schwelenden Ungewissheit im Hinblick auf seinen Immobilienmarkt und dem Bankensektor den größten Grund zur Sorge.

Risikoreiche Assets bleiben attraktiv

Nach Einschätzung von ING IM werden Aktien und Immobilien im kommenden Jahr am besten abschneiden. Im Zuge der geldpolitischen Straffung durch die Fed dürften die Zinsen in den USA leicht steigen. In Deutschland und Japan soll sich ein gewisser Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen bemerkbar machen.

Van Nieuwenhuijzen kommentiert den Ausblick so: „Zwar belasten auch im Jahr 2015 weltweite Ungleichgewichte Wachstum und Anlegervertrauen, doch werden unkonventionelle Zentralbankmaßnahmen weiter für auskömmliche Liquidität sorgen. Sowohl die amerikanische als auch die japanische Wirtschaft werden voraussichtlich überdurchschnittlich wachsen. Durch die von der Bank of Japan betriebene quantitative Lockerung dürfte auch der japanische Aktienmarkt zusätzlichen Schwung erhalten. Japan bleibt unser präferierter Markt. Die Probleme der Eurozone werden sich zwar auch 2015 nicht abschließend lösen lassen, doch die Aktienmärkte bieten weiterhin attraktive Renditen. Zweifelsohne werden die Sorgen um die konjunkturelle Abkühlung in China und die Deflation in Europa die Anlegerstimmung dämpfen. Bei ING IM bleiben wir indes optimistisch, da die Industrieländer nun die nachhaltigste Erholung seit der Krise aufweisen. Auch die Risikoaufschläge bleiben interessant.“

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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