Janus Henderson: Absicherung gegen Verluste könnte wegen unterschwelliger Risiken sinnvoll sein

Wegen unterschwelliger Risiken an den globalen Aktienmärkten – auf die Intechs eigene Risikomodelle hinweisen – könnte es sinnvoll sein, Strategien in Betracht zu ziehen, die einen gewissen Schutz vor Verlusten bieten. Adrian Banner, Chief Executive Officer erläutert seinen Ausblick für 2018.

30.11.2017 | 16:00 Uhr

(Foto: Adrian Banner, Chief Executive)

Welche Erkenntnisse haben Sie aus den Entwicklungen in diesem Jahr gewonnen?

Die Mitte 2016 begonnene und von steigender Risikobereitschaft getragene Rally an den globalen Aktienmärkten hat sich in diesem Jahr fortgesetzt. Die Führung übernahmen Werte mit hohem Beta und hoher Volatilität. Zugleich war die Volatilität so niedrig wie nie. Insgesamt setzt sich mehr und mehr die Einschätzung durch, dass eine Korrektur an den Aktienmärkten bevorsteht. Aber das aktuelle Umfeld zeigt anschaulich, wie schwierig es ist, die Richtung an den Märkten vorherzusagen. Anleger sind daher wohl besser beraten, wenn sie sich nach Lösungen umsehen, die sich mit einem dynamischen Investmentansatz emotionslos dem Umfeld anpassen können.

Welche zentralen Themen werden die Märkte, in die Sie investieren, 2018 vermutlich maßgeblich beeinflussen und wie wirkt sich das auf die Positionierung Ihres Portfolios aus?

Wir beobachten zunehmende Anzeichen unterschwelliger Risiken an den globalen Aktienmärkten. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für einen großen negativen Schock, wenn die Volatilität zunimmt. Aber auf ein Engagement in Aktien können Anleger nicht verzichten, wenn sie ihre Rendite- und Finanzierungsziele erreichen wollen. Für ein Umfeld, wie wir es derzeit beobachten, sind daher aktive Managementansätze möglicherweise besser geeignet, bei denen Risikokontrollen und eine optimale Diversifizierung im Vordergrund stehen und die so konzipiert sind, dass sie auch mit unterschiedlich volatilen Märkten zurechtkommen.

Bei Intech liegen unseren Entscheidungsmodellen Beobachtungen und keine Erwartungen zugrunde. In unsere Modelle fließen z.B. die beobachteten Kursschwankungen und -korrelationen ein. Ferner verlassen wir uns nicht auf subjektive Prognosen zu Märkten, Faktoren oder Unternehmen. Geht es 2018 im Wesentlichen so weiter wie in diesem Jahr, werden wir unsere volatilitätsgemanagten Portfolios marktneutraler ausrichten. Sollten dagegen Volatilität und Risiken an den Märkten zunehmen, werden wir die defensive Komponente unserer Portfolios langsam verstärken.

Wo sehen Sie aktuell die attraktivsten Anlagechancen in Ihrer Anlageklasse?

Eine gute Asset-Allokation muss Strategien einbinden, die sich auch bei einem Paradigmenwechsel in verschiedenen Anlageklassen behaupten. Denn häufig fällt es schwer, sich für eine bestimmte Richtung zu entscheiden und den richtigen Zeitpunkt zu finden. Wir widmen uns intensiver jenen Kunden, die über eine Allokation an den globalen Aktienmärkten nachdenken, nach Möglichkeiten für einen angemessenen Schutz vor Abwärtsrisiken suchen und sich über ihre Anlagemanager breiter aufstellen wollen.Intech hat komplementäre Strategien entwickelt, die diese Art von Verlustschutz bieten, indem sie das Aktienrisiko insgesamt minimieren oder ein Risikoniveau anstreben, mit dem Anleger auch weiterhin am Kurspotenzial von Aktien partizipieren.

Die meisten Risikokennzahlen von Intech, d.h. unsere Indikatoren für Marktstress, bewegen sich unabhängig von der Region weg von ihren Medianwerten. Vor allem die Indikatoren Markteffizienz, Renditestreuung und Renditekorrelationen befinden sich weit außerhalb ihrer in der Vergangenheit üblichen Bandbreiten. Im Allgemeinen gelten Aktienmärkte über lange Zeiträume betrachtet als recht stabil. Weichen sie daher erheblich von ihren typischen Werten ab, kehren sie tendenziell früher oder später wieder zu diesen Werten zurück. Und je größer die Abweichung und je länger sie dauert, desto wahrscheinlicher ist eine abrupte Rückkehr zum Mittelwert, begleitet von erheblicher Volatilität. Diese kann sich in Form positiver Renditen manifestieren, geht zumeist aber eher mit negativen Entwicklungen für die Aktienmärkte einher. Was einen solchen Schock auslösen wird und wann er genau kommt, das ist ungewiss. Aber gegenwärtig gibt es Anzeichen für Stress an den globalen Aktienmärkten.

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