Japan steht vor einem wichtigen Wendepunkt

Nach der Katastrophe von Fukushima geht es in Japan bergauf. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass auch der japanische Aktienmarkt vor einem wichtigen Wendepunkt steht.

19.04.2012 | 11:56 Uhr

Wir beobachten in den Unternehmen eine zunehmende Dynamik. Aus unserer Sicht ist der japanische Aktienmarkt schon seit einiger Zeit deutlich unterbewertet, was Anlegern gute Einstiegsmöglichkeiten bietet.

Atempause für die Deflation und den hohen Yen-Kurs?

Die japanischen Exportunternehmen sind es gewohnt, gegen die nahezu konstante Beeinträchtigung durch den starken Yen anzukämpfen. Natürlich hat eine stärkere Währung auch wirtschaftliche Vorteile. Das wäre zum Beispiel bei steigenden Rohstoffpreisen der Fall. Doch im Großen und Ganzen war der Yen bislang ein enormes Wachstumshindernis. Das gilt insbesondere für das zurückliegende Jahrzehnt, weil die Politik das Deflationsproblem in Japan wiederholt nicht lösen konnte und alle Bemühungen durch eine weitere Aufwertung des Yen zunichte gemacht wurden. Obwohl die japanischen Unternehmen unserer Meinung nach in der Lage sind, ihre Gewinne auch in einem derart schwierigen Umfeld weiter zu steigern, könnte sich jedes Anzeichen einer Yen-Schwäche zweifellos sehr positiv auf die Anlegerstimmung auswirken. In den vergangenen Monaten ist die japanische Währung bereits unter ihr Rekordhoch von 76 Yen gegenüber dem US-Dollar gefallen, was mit einer deutlichen Bewegung an den Aktienmärkten einherging.

Diese jüngste Kursschwäche wurde unter anderem durch verschiedene Ankündigungen der japanischen Notenbank (Bank of Japan, BoJ) ausgelöst, die nach Ansicht vieler Marktteilnehmer eine seit langem erwartete Wende in der Geldpolitik signalisierte, vor allem in Bezug auf die Inflationsrichtwerte. Die japanische Notenbank hat einen  wichtigen ersten Schritt gemacht, aber es wird sich erst noch zeigen, ob sie tatsächlich einen signifikanten Kurswechsel eingeschlagen hat. Dass der japanische Aktienmarkt derzeit attraktiv erscheint, hängt nicht nur von einem schwächeren Yen ab. In den vergangenen Monaten wurde bereits deutlich, dass auch schon vergleichsweise kleine  Trendwenden in der Währungsentwicklung ein bedeutendes Potenzial auf dem japanischen Aktienmarkt freisetzen kann.

Während sich eine Veränderung des langfristigen Währungstrends erst nach einiger Zeit auf die gesamtwirtschaftlichen Daten auswirken würde, kann man sich den unmittelbaren Effekt für die Unternehmen durchaus vorstellen – die echten Daten stehen aber noch aus. Aufgrund des steigenden Wechselkurses und der Deflation waren die japanischen Unter-nehmen kontinuierlich gezwungen, Innovationen umzusetzen und Kosten einzusparen. Nur so konnten sie ihre Gewinn-schwelle schnell genug senken, um überhaupt noch ein Gewinnwachstum zu erzielen. Diese grundlegende Effizienz-steigerung ist in den vergangenen Jahren weitestgehend unbemerkt geblieben. Allerdings ist der operative Verschuldungsgrad der japanischen Unternehmen dadurch deutlich gestiegen. Das bedeutet, dass bessere Bedingungen im aktuellen Marktumfeld ein höheres Gewinnwachstum bewirken dürften, als es unter denselben Bedingungen zu einem früheren Zeitpunkt der Fall gewesen wäre.

Die Pressemitteilung als pdf-Dokument.

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