Kames: Aktienanleger sollten Erhöhung der US-Leitzinsen nicht fürchten

Stephen Jones, Chief Investment Officer von Kames Capital, analysiert die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung in den USA in dieser Woche und erklärt, weshalb eine Erhöhung für Aktienanleger keine Katastrophe bedeuten würde.

14.09.2015 | 14:34 Uhr

Diese Woche trifft sich der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Federal Open Market Committee, FOMC), um die Geldpolitik zu diskutieren. Obschon die Währungshüter seit Monaten andeuten, dass sie den Zinssatz endlich gerne über das Krisen-Niveau hinaus anheben würden, ist keinesfalls eindeutig, dass sie an ihrer Sitzung eine straffere Zinspolitik beschließen werden.

„Angesichts der Bedeutung einer Leitzinserhöhung und angesichts des Signals, das diese aussenden wird, sofern es denn zu einer Erhöhung kommt, wird das FOMC seine Gründe in aller Deutlichkeit darlegen wollen“, sagt Stephen Jones. Die Schlüsselfragen dabei seien: Was ist der Grund, weshalb die Währungshüter die Zinsen erhöhen? Planen sie weitere Schritte und wenn ja, in welchem Tempo? Welches Zinsniveau erwarten sie mittelfristig? Weitere Themen, wie beispielsweise die Politik des Fed hinsichtlich der Bilanz der US-Notenbank und das SOMA-Portfolio (System Open Market Account), dürften ebenfalls angesprochen werden. Bislang hat das FOMC immer gesagt, dass die Größe des Portfolios mindestens so lange beibehalten wird, bis die Zinsen erhöht wurden.

Die Meinungen gehen auseinander, ob die Zinsen diese Woche wirklich erhöht werden. Dies in erster Linie deshalb, weil es alles andere als offensichtlich ist, dass es einen makroökonomischen Grund dafür gibt, so Jones. „Die US-Wirtschaft wächst zwar stetig, aber nicht dynamisch, die Inflation ist aufgrund des jüngsten Ölpreiszerfalls derzeit rückläufig, die Kerninflation gibt ein besseres, jedoch nicht beunruhigendes Bild ab, und die Arbeitslosigkeit geht zurück. Gleichzeitig aber wachsen die Löhne nur verhalten und die monetären Rahmenbedingungen wurden bereits durch den stärkeren US-Dollar und die schwächeren Finanzmärkte gestrafft. Der IWF und die Weltbank haben der US-Notenbank denn auch eindringlich nahegelegt, die Zinsen nicht zu erhöhen“, merkt er an. „Andererseits sind solche Niedrigstzinsen nicht wirklich gerechtfertigt angesichts der Wirtschaftsentwicklung in den USA. Es wird deshalb in jedem Fall eine knappe Entscheidung – eine Entscheidung jedoch, die unserer Ansicht nach eine mäßige Zinserhöhung und darauffolgend ein sehr maßvolles Vorgehen stützen dürfte.“

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