Kames Capital: In Japan blühen die Erträge

Japans Unternehmen schwenken immer stärker auf einen aktionärsfreundlichen Kurs ein. Hintergrund ist der wachsende Druck aus dem Ausland, in einem Umfeld schleppenden Wachstums und niedriger Inflation Geld an die Anleger zurückzuzahlen.

22.11.2016 | 10:35 Uhr

Der Kames Global Equity Income Fund mit einem Volumen von 434,7 Mio. GBP ist inzwischen in Japan übergewichtet, da die Unternehmen des Landes immer stärker auf einen aktionärsfreundlichen Kurs einschwenken. Hintergrund ist der wachsende Druck aus dem Ausland, in einem Umfeld schleppenden Wachstums und niedriger Inflation Geld an die Anleger zurückzuzahlen.  

Nach Auffassung des leitenden Fondsmanagers Mark Peden bescheren der Druck ausländischer Anleger, das Renditestreben des staatlichen Anleihefonds, der neue Corporate-Governance-Kodex und der Rückgang der Alternativen für die Verwendung liquider Mittel Aktionären japanischer Unternehmen bessere Erträge in Form von höheren Dividendenrenditen und Aktienrückkaufprogrammen.  „Mitte der 1990er-Jahre rangierten die Aktionäre auf der Prioritätenliste japanischer Unternehmen weit unten“, erläutert er. „Obgleich die Veränderungen nur äußerst schleppend vorangehen, wird die Politik der Unternehmen langsam aktionärsfreundlicher. Die Anlegerbeziehungen verbessern sich, Entscheidungen werden weniger irrational getroffen und für die Aktionäre werden höhere Erträge erzielt.

Die Entwicklung steckt angesichts einer Marktrendite von nur 2,2% aber noch in den Kinderschuhen, aber der Trend ist eindeutig. Die Ausschüttungen steigen und die Unternehmen besitzen die notwendigen Reserven und die Bereitschaft, die Dividenden zu erhöhen.“  Die Bilanzen in Japan haben sich in den letzten 15 Jahren verbessert, da die Unternehmen ihr Eigenkapital erhöht (+96%) und Schulden abgebaut (-20%) haben. Dementsprechend gibt es in Japan inzwischen mehr Unternehmen, die eine Nettocashposition in der Bilanz ausweisen, als in den meisten anderen wichtigen Märkten.  

10% des Portfolios des Kames Global Equity Income sind in eine Mischung aus Binnenmarkt- und exportorientierten Aktien in Japan angelegt (gegenüber rund 8% bei der Benchmark). „Damit heben wir uns von Wettbewerbern ab, die diesem Trend nur zögerlich folgen“, so Peden. Zu den Kernpositionen des Fonds zählen der Reifenhersteller Bridgestone (3,6% Rendite), der Halbleiterausrüster Tokyo Electron (3,2%), der Spezialist für technisches Personal TechnoPro (2,9%) und das Bauunternehmen Daito Trust (3,0%).  „Bridgestone und Tokyo Electron sind jeweils weltweit die Nummer 1 in ihrer Branche und weisen attraktive Eigenkapitalrenditen und Nettocashpositionen in ihren Bilanzen aus“, so Peden. „Daito Trust ist der führende Baukonzern für Eigentumswohnungen in Japan, der Spezialist für technisches Personal TechnoPro ist unterdessen unsere kleinste und am wenigsten bekannte Position in Japan. Dank günstiger Gesetzesänderungen und der angespannten Lage am Arbeitsmarkt erzielt das Unternehmen jedoch ein zweistelliges Umsatzwachstum und eine Eigenkapitalrendite von über 30%.“  

Daneben ist der japanische Aktienmarkt verglichen mit dem Festzinsmarkt besonders attraktiv, betont Peden. Die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen (JGB) ist in den Negativbereich abgerutscht und die Bank von Japan hat erklärt, dass sie beabsichtigt, sie bei null zu halten. Die Rendite am Aktienmarkt liegt bei 2,2% und damit einen Renditeaufschlag von 200 Basispunkten gegenüber JGBs. Dem steht ein Aufschlag von 30 Basispunkten in den USA gegenüber: Die Dividendenrendite in den USA beträgt ca. 2.2% während 10-jährige Staatsanleihen mit 1.9% rentieren.  „In Japan werden Veränderungen nur zögerlich angenommen, aber wenn, dann mit Begeisterung. Wir gehen davon aus, dass die Renditen weiter steigen und andere globale Dividendenfonds ebenfalls versuchen werden, davon zu profitieren und ihre Allokation zu erhöhen“, meint Eden.

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