La Financière de l’Echiquier: Aktive Vermögensverwalter ziehen sich aus Aktien zurück

Der Handelsstreit hinterlässt seine Spuren: Nun warnte der Internationale Währungsfonds, die von Präsident Trump erlassenen Zölle könnten das globale Wirtschaftswachstum in den nächsten zwei Jahren bremsen, notiert David Ross, Fondsmanager des Echiquier World Equity Growth bei La Financière de l’Echiquier (LFDE)

27.07.2018 | 10:02 Uhr

Auch Larry Fink, der Chef des weltweit größten Vermögensverwalters Blackrock, stellt sich auf die Seite der Mahner, so Ross weiter. Fink sieht die Möglichkeit, dass durch Handelskriege Aktien um 10 bis 15 Prozent an Wert verlieren könnten. Konsequenterweise ziehen sich Hedgefonds und aktive Vermögensverwalter in den USA und Europa bereits aus Aktien zurück.

Die Konsumenten zeigen sich von den möglichen Irritationen bislang jedoch unbeeindruckt. In Westeuropa sind die Autoverkäufe im Juni auf einen Rekordstand gestiegen. Die US-Verbraucher möchten dem in nichts nachstehen und sorgten für einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze im Juni um 0,5 Prozent.

Diese und weitere Erkenntnisse aus der vergangenen Woche stammen aus dem wöchentlichen Blog von David Ross, der als Amerikaner in Paris arbeitet. Gerne stellen wir Ihnen unten einen Auszug zur Verfügung.

„Der Internationale Währungsfonds sprach in der vergangenen Woche zahlreiche Warnungen aus. Darunter die, dass Teile des Bankensystems der Eurozone nach wie vor anfällig seien. Und er warnte, dass die von Trump erhobenen Zölle das Weltwirtschaftswachstum in den nächsten zwei Jahren um 50 Basispunkte zurückgehen lassen könnten.

Larry Fink, CEO von Blackrock, dem weltweit größten Vermögensverwalter, sagte, dass die Aktienkurse aufgrund von Handelskriegen um 10 bis 15 Prozent fallen könnten.

Querdenker aufgepasst: Hedgefonds verhalten sich defensiv und aktive Manager in den USA und Europa reduzieren ihre Aktienbestände.

Die Mittelzuflüsse in Private-Equity-Fonds steigen am schnellsten seit zwölf Jahren. Wenn zu viel Geld auf zu wenige Deals trifft, führt dies unweigerlich zu niedrigen Renditen.

Der Internationalen Energieagentur zufolge gingen die Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz im vergangenen Jahr insgesamt zurück. 2018 werden sie voraussichtlich weiter sinken, was die Erreichung der Klimaziele gefährdet.

Der Absatz von Autos stieg im Juni in Westeuropa um 5,1 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand, der jemals in der EU verzeichnet wurde.

In den USA nahmen die Konsumausgaben weiter zu: Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten im Juni ein Plus von 0,5 Prozent und auch der Wert vom Mai wurde von 0,8 Prozent auf 1,3 Prozent nach oben korrigiert.

Vergangene Woche standen die Quartalszahlen der Unternehmen im Mittelpunkt: Von den S&P 500-Unternehmen, die bislang ihre Ergebnisse veröffentlicht haben, haben 87 Prozent die Gewinnerwartungen übertroffen und 77 Prozent das erwartete Umsatzwachstum. Hier einige Ergebnisse, die mir interessant erschienen:

  • Microsoft zeigte sich mit einem Umsatzwachstum von 17 Prozent als besonders stark, was auf einem Zuwachs von 89 Prozent seiner Cloud-Computing-Plattform Azure beruhte.
  • Der Gewinn von Goldman Sachs stieg bei 14 Prozent höheren Erlösen um 44 Prozent.
  • Der Gewinn von Morgan Stanley kletterte um 39 Prozent bei einem Umsatzanstieg von 12 Prozent.
  • Für Unternehmen aus der Werbebranche war es dagegen eine schlechte Woche: Die Aktien von Omnicom verzeichneten den stärksten Rückgang seit neun Jahren, da das Umsatzwachstum mit 2 Prozent hinter den Erwartungen zurückblieb. Der Kurs von Publicis, dem drittgrößten Werbedienstleister der Welt, fiel um 9 Prozent, nachdem die Umsätze unerwartet um 2 Prozent gesunken waren.

Last but not least haben Forscher in Jordanien das älteste Brot der Welt gefunden, das vor etwa 14.500 Jahren gebacken worden war. Nach Angaben der Forscher war es zwar so hart wie ein typisches französisches Baguette, aber es hätte besser geschmeckt.

Das ist es, was ich in der vergangenen Woche bemerkenswert fand.“


David Ross, CFA, seit 2014 bei LFDE, bestritt seine gesamte frühere berufliche Laufbahn in den USA. Er erwarb mehr als 20 Jahre Erfahrung im Managen von Aktien bei US Trust, Citi Private Bank und später bei Chevy Chase Trust Investment Advisors als Direktor und Fondsmanager für den Bereich Schwellenländer. Er ist Absolvent der Yale University und der Syracuse University.


Diesen Beitrag teilen: