La Financière de l'Echiquier: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Heute die Weichen für künftige Performance stellen

22.02.2016 | 16:34 Uhr

  • Morgenluft für aktive Stock Picker im europäischen Aktienuniversum
  • Opportunitäten sowohl bei Value- als auch Growth-Aktien in Sicht
  • Wachstum auch im Bankensektor zu finden

Für Aktieninvestoren war der Jahresauftakt kein leichter. In der europäischen Börsengeschichte der letzten 30 Jahre nahmen nur die Jahre 1988 und 2008 einen noch schlechteren Anfang als 2016. Sämtliche Risikowerte standen unter Verkaufsdruck und die Märkte waren von einer sehr hohen Volatilität geprägt. Die weltweite Wirtschaft befindet sich in einer Phase der langsamen Reflation mit nach wie vor hoher Liquidität. Trotzdem bleibt der deflationäre Druck latent vorhanden. Vor diesem Hintergrund reichen auch nur die geringsten Wachstumssorgen aus, um die nervösen Hände zu befeuern. Doch trotz der gestiegenen Volatilität kam es zu keiner echten Kapitulation an den Märkten. Daher bleiben wir vorsichtig optimistisch und nutzen die günstigeren Kursniveaus für Zukäufe bei ausgewählten europäischen Qualitätstiteln.

Tatsächlich bieten schlechte Märkte wie zurzeit die besten Chancen, um auf Schnäppchenjagd zu gehen und die Weichen für die zukünftige Performance zu stellen. Ähnliche Situationen haben wir im Echiquier Agressor im Jahr 2000 genutzt, als wir uns besonders stark in europäischen Value-Titel engagiert hatten, oder im Jahr 2010. Langfristig haben sich diese antizyklischen Investments bezahlt gemacht, wenngleich zunächst starke Überzeugungen und Nerven gefragt sind. Auf kurze Sicht dürften die Märkte auch jetzt herausfordernd bleiben. Dennoch erscheint die europäische Anlageregion, im Vergleich zu den USA oder den asiatischen Börsen, in diesem Jahr erste Wahl. Die Einkaufsmanagerindizes für Januar bestätigen nach wie vor ein mögliches Wachstum von bis zu 2 Prozent auf das Gesamtjahr. Damit ist die Eurozone die einzige Region, die Potenzial für positive Wachstumsüberraschungen bietet. Die Unterstützung der EZB bleibt unverändert. Und die Bewertungen sind zuletzt so stark unter Druck gekommen, dass insbesondere Value-Aktien mit einem starken Discount gehandelt werden. Hier behalten wir besonders die Luftfahrt- und Automobilindustrie im Auge. Aber auch bei Wachstumsunternehmen lassen sich derzeit attraktive Bewertungen finden.

Nachdem wir seit Mitte vergangenen Jahres Positionen an Unternehmen verkauft haben, die einen hohen Anteil ihrer Umsätze weltweit generieren, nutzen wir seit Jahresbeginn die gewonnene Liquidität, um Opportunitäten wahrzunehmen. Dank der „carte-blanche“-Anlagestrategie im Echiquier Agressor haben wir den Vorteil, relativ frei investieren zu können. Das ermöglicht uns, den Schwerpunkt auf unsere stärksten Überzeugungen zu legen.

Stärkste Contrarian-Positionen: Credit Suisse und ThyssenKrupp

Insbesondere im europäischen Bankensektor würde man im Moment sicherlich nicht als erstes nach Wachstum suchen. So zählten Bankaktien in den vergangenen Wochen auch zu den größten Verlierern. Entgegen der Marktmeinung haben wir Ende vergangenen Jahres dennoch in Credit Suisse investiert. Wir sind davon überzeugt, dass mit dem neuen CEO Tidjane Thiam die richtigen Weichen gestellt werden, das Geschäftsmodell der Bank umzustellen und wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Konkret geht es darum, das Investment Banking zurück zu fahren und einen starken Fokus auf die höherwertigen Geschäftsbereiche, wie das Wealth Management und das Modell der Universalbank zu legen. In diesen Feldern lässt sich Wachstum generieren, welches langfristig auch vom Markt honoriert werden wird. Daher sehen wir bei Credit Suisse enormes Steigerungspotential.

 

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