M&G: "Entwicklung in China wachsam verfolgen"

In China fällt gerade deutlich mehr um als der berühmte Sack Reis, findet Juan Nevado, Manager des M&G Dynamic Allocation Fund und des M&G Prudent Allocation Fund. „Im Moment sehe ich allerdings noch keinen Grund zu handeln.“

09.07.2015 | 15:27 Uhr

Die Fundamentaldaten alleine rechtfertigen seiner Meinung nach den Umfang des Absturzes nicht. Allerdings könne man die Kursbewegungen auch nicht einfach als „Hintergrundrauschen“ abtun: „Anleger sollten die Entwicklung China wachsam verfolgen – sie könnte sich als weit bedeutsamer erweisen als ein möglicher Grexit.“

Was also ist passiert? Einerseits haben sich Chinas Wirtschaftdaten über die letzten Monate deutlich abgeschwächt: Die Exporte sinken seit Anfang des Jahres, und nach manchen Schätzungen schrumpfte auch das BIP in der Quartalsbetrachtung. Das alles sei zwar durchaus ernst zu nehmen, so Nevado, doch habe es keinen spezifischen Anlass letzte Woche gegeben, gerade jetzt darauf zu reagieren. 

„Die bisherige Entwicklung am Aktienmarkt zeigt, dass Anleger bislang durch die Wirtschaftsdaten nicht beunruhigt waren“, so Nevado. Er sieht hier das Phänomen Simplifizierung am Werk: „Griechenland, Zinswende in den USA, Ölpreis, Inflation und Deflation – es war in letzter Zeit nicht immer einfach, den Überblick zu behalten.“ Anleger neigten in unruhigen Zeiten dazu, sich auf ein einzelnes Thema wie etwa die Eurokrise zu konzentrieren. Dann reiche ein eigentlich unbedeutendes Ereignis, um ein anderes Thema plötzlich wieder ins Blickfeld zu rücken. Nevado: „Was gerade jetzt der Auslöser war, wird sich wahrscheinlich nie klären lassen.“

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Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.

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