Marc Faber und Mark Mobius glauben an Emerging Markets

Schwellenländer-Aktienfonds haben seit Jahresanfang teils kräftig gewonnen. Warum Experten wie Marc Faber und Mark Mobius auf die Emerging Markets setzen.

31.03.2009 | 16:42 Uhr

Marc Faber und Mark Mobius glauben an Emerging Markets

Seinen Ruf als "Doctor Doom" (auf Deutsch: Doktor Unheil) hat Marc Faber längst weg. Doch in diesen Tagen verbreitet der Berufspessimist und angesehene Vermögensverwalter Optimismus: Faber rät zu Investments in Schwellenländern. "Die nächsten zwei Jahre werden wahrscheinlich eine gute Zeit zum Investieren sein", sagt er.

Mark Mobius geht noch weiter. Der Schwellenländerchef von Franklin Templeton sagt mit Blick auf Asien und Lateinamerika: "Ich habe das Gefühl, dass wir den Boden erreicht haben und den Grundstein für den nächsten Bullenmarkt legen."

26 Märkte im Plus, darunter 24 Schwellenländer

Ein Blick auf die Kursentwicklungen der weltweiten Aktienmärkte bestätigt diese Meinung: Auf Eurobasis notieren derzeit 26 Märkte im Plus. Darunter sind mit Norwegen und Schweden nur zwei Industrienationen, ansonsten Schwellenländer.

An der Spitze liegt die chinesische Börse in Shanghai mit 33 Prozent Wertzuwachs seit Jahresanfang. Dementsprechend leuchten die Kurstafeln dort derzeit fast ausschließlich in Rot - in China die Farbe für Gewinne.

China macht Hoffnung

Für die positive Entwicklung sehen Investmentstrategen mehrere Gründe. "Erstens gibt es die Hoffnung, dass sich Asien dank des massiven Fiskalstimulus der chinesischen Regierung schneller als die Industrieländer erholen wird", sagt Philipp Bärtschi von der Bank Sarasin.

Mehr Wachstum in China könnte sowohl benachbarte Exportnationen wie Korea als auch Rohstoffexporteure wie Brasilien unterstützen. Bärtschi: "Zweitens ist die Aktienbewertung auf Tiefpunkte gefallen."

"Emerging Markets sind strukturell besser aufgestellt"

Kapitalmarktstratege Dennis Nacken von Allianz Global Investors ergänzt: "Strukturell sind die Emerging Markets teilweise besser aufgestellt als die Industriestaaten."

Dazu gehört, dass Finanzinstitute dort kaum von Abschreibungen im Zuge der Finanzkrise betroffen sind. Zudem ist ihre Bevölkerung vergleichsweise jung, und die Länder verfügen über große Rohstoffreserven.

"Nicht in Gier verfallen"

Dass Faber, Mobius, Bärtschi und Nacken nicht die Einzigen sind, die wieder verstärkt auf Schwellenländer setzen, zeigt eine weltweite Umfrage von Merrill Lynch unter Fondsmanagern: Im März wollten erstmals mehr Befragte Schwellenländeraktien übergewichten als untergewichten. Dabei bevorzugen sie China, Brasilien, Indonesien, die Türkei, Russland, Thailand und Indien.

Trotz der jüngsten Gewinne sollten Anleger nicht überstürzt in Schwellenländer investieren. "Man darf jetzt nicht in Gier verfallen", sagt Nacken. "Denn bei erneuten Rückschlägen dürften Schwellenländer- Aktien und -Fonds überproportional leiden." Anleger sollten daher schrittweise wieder in Emerging-Markets-Investments einsteigen.

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