Metzler: Aufschwung in der Eurozone in Gefahr?

Krim-Krise und ein starker Euro-Wechselkurs belasten. Konjunktur in der Eurozone im Fokus.

24.03.2014 | 10:09 Uhr

Schon in dieser Woche verzeichnete der ZEW-Index aufgrund der Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Krim-Krise und wegen des starken Euro-Wechselkurses einen deutlichen Rücksetzer. Auch die Einkaufsmanagerindizes (Montag) in der Eurozone, der ifo-Index (Dienstag) sowie der europäische Geschäftsklimaindex (Freitag) dürften von den Ereignissen der vergangenen Wochen nicht unbeeinflusst bleiben und sehr wahrscheinlich Rückgänge verzeichnen.

Die Bankbilanzen am 31.12.2013 sind die Grundlage für den Stresstest und das Prüfen der Bilanzqualität (Asset Quality Review). Vor diesem Hintergrund bereinigten die Banken vor diesem Stichtag ihre Bilanzen in erheblichem Umfang, und zwar um 5 Billionen EUR; zudem zeigten sie eine große Vorsicht bei der Vergabe neuer Kredite. Im Januar stiegen die Kreditvergabe und die Geldmengen seit langem wieder in nennenswertem Umfang.

Ist der Anstieg der Kreditvergabe im Januar die Trendwende?

Kreditvergabe in der Eurozone in Billionen EUR

Vor diesem Hintergrund dürfte ein weiterer Anstieg der Kreditvergabe und der Geldmengen im Februar (Donnerstag) ein Signal sein – für eine grundsätzliche Trendwende in der Kreditvergabe und für ein Ende des Deleveraging der Banken in der Eurozone. Damit würden auch die Deflationsrisiken in der Eurozone merklich sinken.

Inflation in Großbritannien: Ruhe vor dem Sturm

Die Wirtschaft in Großbritannien boomt. Die Inflation traf im Januar mit 1,9 % genau das Inflationsziel der Bank of England. Eigentlich müsste die Bank of England nun langsam eine Normalisierung der Geldpolitik einleiten. Dies hätte jedoch im aktuellen globalen Niedrigzinsumfeld eine massive Aufwertung des britischen Pfunds zur Folge, weshalb die Bank of England noch zögert. Damit ist jedoch die Geldpolitik viel zu locker ausgerichtet und dürfte im Jahresverlauf für zunehmenden Inflationsdruck sorgen. Im Februar (Dienstag) dürfte die Inflation aufgrund von Basiseffekten jedoch noch auf 1,8 % gefallen sein und damit zunächst noch keine Warnsignale senden.   

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