Metzler: Bald negative (Einlage-) Zinsen in der Eurozone!

EZB nach Inflationszahlen unter Handlungsdruck. Im Oktober sank die Inflation in der Eurozone auf nur noch 0,7 % – damit liegt sie deutlich unter dem Inflationsziel der EZB von 2 %.

04.11.2013 | 08:37 Uhr

Auch spricht vieles dafür, dass die EZB bei ihrer Sitzung im Dezember Inflationsprognosen für 2014 und 2015 vorstellen wird, die deutlich unter ihrem Inflationsziel liegen werden. Zweifellos besteht vor diesem Hintergrund Handlungsbedarf für die EZB, um mit einer Lockerung der Geldpolitik die Inflation mittelfristig wieder in den Zielkorridor zurückzubringen.

Im Oktober sank die Inflation in der Eurozone deutlich auf 0,7 %

Die EZB muss jedoch bei der Diskussion um mögliche Maßnahmen die Hintergründe der Zielverfehlung berücksichtigen. Schon im Jahr 2010 war damit zu rechnen, dass die Inflationsraten in der Eurozone in den kommenden Jahren deutlich divergieren würden. So war abzusehen, dass die Staaten der Peripherie ihre Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen und daher Lohnzurückhaltung üben müssen, während Länder wie Deutschland durch ein zu niedriges Zinsniveau stark stimuliert werden – mit der Folge einer deutlichen Beschleunigung der Inflation.

Angleichung der Wettbewerbsfähigkeit impliziert deutliche Divergenzen bei der Inflation in den EWU-Mitgliedsstaaten (Szenarioanalyse aus 2010)

Schon damals wurden Inflationsraten von über 3 % für Deutschland diskutiert. Die erwartete Inflationsdivergenz zwischen der Peripherie und Kerneuropa ist eine notwendige Voraussetzung, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder anzugleichen und die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte zu bereinigen.

Tatsächlich sank die Inflation in Spanien wie erwartet auf nur noch -0,1 % im Oktober; die Löhne sanken mit etwa -1 % gegenüber Vorjahr sogar noch stärker. Im Gegensatz dazu liegt die deutsche Inflation mit 1,2 % im Oktober deutlich unter den Erwartungen von vor drei Jahren.

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