Metzler: China als Anker der Weltwirtschaft

China im Aufschwung. Moderate Erholungstendenzen der chinesischen Wirtschaft festigen sich.

14.10.2013 | 11:46 Uhr

Das Wirtschaftswachstum in China (Freitag) dürfte sich im dritten Quartal auf 7,8 % nach 7,5 % im zweiten Quartal beschleunigt haben. Auch wird mit einem Anstieg der Industrieproduktion (Freitag) von mehr als 10 % im September gerechnet. Damit dürften die Daten das Bild einer moderaten Konjunkturerholung zeichnen, die sich im Verlauf des dritten Quartals zunehmend festigte. Staatliche Infrastrukturausgaben, die von den Banken finanziert werden, haben dabei den Anstoß für die Konjunkturerholung gegeben. Die wirtschaftliche Stabilität Chinas im dritten Quartal trug maßgeblich dazu bei, dass die Währungs- und Finanzmarktturbulenzen in vielen Schwellenländern nicht in eine größere Krise mündeten. So ging der Aufschwung in China mit einer moderat steigenden Rohstoffnachfrage und einer sich erholenden Importnachfrage einher. Der fiskalische Stimulus dürfte bis mindestens Jahresende noch die Konjunktur anschieben. Der Wachstumsausblick darüber hinaus hängt unter anderem davon ab, ob es gelingt, die dringend notwendigen Strukturreformen umzusetzen. Große Hoffnungen ruhen dabei auf dem dritten Plenum des Zentralkomitees, das im November tagen wird.

Ein weiterer Stabilisator für die Schwellenländer in Asien ist die deutlich gestiegene Kreditvergabe japanischer Banken in diese Region.

Der Kapitalabfluss westlicher Investoren aus den asiatischen Schwellenländern infolge der Wende in der US-Geldpolitik wird somit zumindest teilweise ausgeglichen durch die Effekte der ultralockeren Geldpolitik der Bank of Japan auf die Kreditvergabe der japanischen Banken.

USA: Konjunkturanalyse im Blindflug

Seit dem Shutdown der US-Regierung hat die offizielle Statistikbehörde des Landes keine volkswirtschaftlichen Zahlen mehr veröffentlicht. So sind schon die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts, der Handelsbilanz, der Auftragseingänge, der Erzeugerpreise sowie der Einzelhandelsumsätze verschoben worden. In der kommenden Woche werden vor dem Hintergrund des anhaltenden Shutdowns sehr wahrscheinlich auch die Konsumentenpreise sowie die Wohnungsbaubeginne und -genehmigungen nicht publiziert werden. Immerhin bleiben noch die Industrieproduktion (Donnerstag), der NAHB-Index (Mittwoch) sowie die Geschäftsklimaindizes Empire State Index (Dienstag) und der Philadelphia Index (Donnerstag) für die Konjunkturanalyse übrig. Auch dürfte das Beige Book (Mittwoch) aufgrund der allgemeinen Datenarmut eine deutlich größere Aufmerksamkeit erhalten als sonst.

Der vollständige Wochenausblick im pdf-Dokument

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