Metzler: US-Inflation mit Überraschungspotenzial

Die robuste Erholung am US-Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten und die per saldo guten Konjunkturdaten sprechen dafür, dass der Aufwärtstrend der Inflation in den USA weiter anhält.

18.07.2014 | 16:16 Uhr

Zuletzt war die Kerninflationsrate von 1,6 % im Februar auf 2,0 % im Mai gestiegen. Im Juni könnte sich die Kerninflation (Dienstag) sogar weiter auf 2,1 % erhöht haben, wie unter anderem auch die zunehmende Bereitschaft für Lohnerhöhungen der kleineren und mittleren Unternehmen zeigt. 

Darüber hinaus könnte die Inflationsentwicklung in Großbritannien zu einer Blaupause für die USA werden, da sich beide Volkswirtschaften in den vergangenen Monaten sehr ähnlich entwickelt haben. In Großbritannien überraschte in dieser Woche die Kerninflation merklich mit einem Anstieg auf 2,0 % gegenüber den Erwartungen der Finanzmarktteilnehmer von nur 1,7 %. 
Auch gibt es derzeit kaum Anzeichen für eine nachlassende Wachstumsdynamik in den USA, sodass der Aufwärtsdruck auf die Preise tendenziell bestehen bleiben dürfte. Die erste Schätzung des Einkaufsmanagerindex (Donnerstag), die Verkäufe bestehender Immobilien (Montag) sowie von Neubauten (Donnerstag) und zuletzt die Auftragseingänge (Freitag) dürften eine anhaltende Konjunkturstärke der US-Wirtschaft signalisieren. 

Am Montag wird in dem Magazin The New Yorker ein umfassender Artikel über Fed-Präsidentin Janet Yellen veröffentlicht, in dem sie als „uneinsichtige Keynesianerin“ bezeichnet wird. In den Interviews mit dem New Yorker sprach sie anscheinend oft davon, dass eine aktive Wirtschaftspolitik notwendig sei, die per saldo sehr positive Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung haben werde. Auch betonte sie oft, dass der Arbeitsmarkt die zentrale Rolle bei der Ausrichtung der Geldpolitik der Fed einnimmt. In diesem Zusammenhang zeigen Modellanalysen der Fed, dass ein temporäres Überschießen der Inflation notwendig ist, um die Arbeitslosenquote wieder auf ein aus Sicht der Fed angemessenes Niveau zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund ist es wahrscheinlich, dass die Fed einen gewissen Anstieg der Inflation ohne eine geldpolitische Reaktion zunächst tolerieren wird. 

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