Metzler: USA im Aufwind – China noch schwach

Gegensätzliche Konjunkturdaten aus den USA und China. US-Wirtschaft taut langsam aus der Winterstarre auf. China hat den Tiefpunkt noch nicht durchschritten.

11.04.2014 | 15:27 Uhr

Die US-Konjunkturdaten dürften im März mit deutlichen Zuwächsen geglänzt haben: Nach den witterungsbedingten Ausfällen in den Vormonaten sollten Einzelhandelsumsätze (Montag), Neubaubeginne und -genehmigungen (Mittwoch) sowie die Industrieproduktion (Mittwoch) von Aufholeffekten profitiert haben. Darüber hinaus dürfte sich auch der NAHB-Index – ein Geschäftsklimaindex für die Baubranche (Dienstag) – im April seiner alten Stärke vom Dezember 2013 annähern. Die Dynamik der US-Wirtschaft dürfte sich zudem in einem optimistischeren Ton des Beige Books (Mittwoch) widerspiegeln.

In den USA erreichte die Inflation (Dienstag) mit 1,1 % im Februar den Tiefpunkt. Schon im März ist die Inflation mit aller Wahrscheinlichkeit wieder auf 1,4 % gestiegen; in den kommenden Monaten dürfte sie sich wieder recht schnell an die 2 %-Marke annähern.  

Im März beschleunigte sich der Verfall der Erzeugerpreise auf -2,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Viele chinesische Unternehmen leiden damit unter erheblichem Margendruck und sehen sich erhöhten Konkursrisiken ausgesetzt. Erst eine nachlassende Deflation bei den Erzeugerpreisen würde Entwarnung an der Konjunkturfront geben. Vor diesem Hintergrund ist eine Enttäuschung bei den Einzelhandelsumsätzen, Industrieproduktion und Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal (Mittwoch) nur wahrscheinlich. Die Konjunkturschwäche wird mit großer Wahrscheinlichkeit neue wirtschaftspolitische Gegenmaßnahmen sowohl von der Geld- als auch von der Fiskalpolitik auslösen. Von daher bestehen gute Chancen, dass die chinesischen Aktien sogar positiv auf die enttäuschenden Daten reagieren könnten.

Solide Konjunkturdaten aus Europa

In Großbritannien dürfte die Inflationsrate (Dienstag) im März mit 1,7 % den Tiefpunkt erreicht haben und in den kommenden Monaten wieder steigen. Der starke Arbeitsmarkt (Mittwoch) dürfte jedoch die Bank von England zunehmend unter Erklärungsdruck im Hinblick auf ihre Untätigkeit bringen.

Die Industrieproduktion in der Eurozone (Montag) ist im Februar voraussichtlich um 0,2 % gestiegen. Ein moderater Anstieg des ZEW-Index (Dienstag) dürfte ein anhaltend gutes wirtschaftliches Umfeld für die Eurozone in den kommenden Monaten signalisieren. Zuletzt dürften die finalen Inflationsdaten (Mittwoch) die erste Schätzung im März von 0,5 % bestätigen.  

Mittelfristig kaum noch Renditechancen am US-Aktienmarkt

Die Liquiditätsmaßnahmen der Fed (QE1, QE2 und QE3) hatten bisher eine dämpfende Wirkung auf die Volatilität am US-Aktienmarkt – in dem Sinne, dass größere Kursverluste ausblieben. So ist auch die realisierte Volatilität am US-Aktienmarkt trotz Schuldenkrise und geopolitischen Verwerfungen deutlich unter den langfristigen Durchschnitt gefallen.

Der vollständige Ausblick im pdf-Dokument

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