Metzler: von Deflations- zu Inflationsüberraschungen

Die starken Konjunkturdaten machen eine Neubewertung der Preisrisiken notwendig. Ruft der Aufschwung die Notenbanken auf den Plan, weil sich der Inflationsdruck erhöht? Für Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management, ist auch die Preisentwicklung in China ein wichtiger Risikofaktor für die US-Inflation.

10.02.2017 | 14:47 Uhr

Ein tragfähiger Aufschwung der Weltwirtschaft ist nur dann möglich, wenn auch die Unternehmensinvestitionen wieder einen positiven Wachstumsbeitrag leisten: Nur dadurch können anhaltend neue Arbeitsplätze geschaffen und die Produktivität gesteigert werden. Erfreulicherweise machten die Auftragseingänge für Investitionsgüter in den USA, Japan und Deutschland im Dezember einen merklichen Sprung nach oben. 

Das verbesserte Fundament des Aufschwungs dürfte sich in verbesserten Wachstumserwartungen widerspiegeln: ZEW-Index (Dienstag), US-NAHB-Wohnungsindex (Mittwoch) sowie Philadelphia Fed Index (Donnerstag). Darüber hinaus dürften die realwirtschaftlichen Daten wie das japanische BIP (Montag), die US-Einzelhandelsumsätze (Mittwoch), die US-Industrieproduktion (Mittwoch) sowie US-Wohnungsbaubeginne und -genehmigungen (Donnerstag) die gute konjunkturelle Lage der Weltwirtschaft bestätigen.   

Die spannende Frage ist nunmehr, inwieweit der Aufschwung den Inflationsdruck erhöht und die Notenbanken auf den Plan ruft. Die Konjunkturerholung in den USA ist sicherlich schon am weitesten fortgeschritten, was eine Vorreiterrolle der USA in der globalen Inflationsdynamik impliziert. Zuletzt zeigte die US-Lohndynamik jedoch eine überraschende Abflachung, sodass die Erzeugerpreise (Dienstag) sowie die Konsumentenpreise (Mittwoch) sehr wahrscheinlich weiterhin in einem nur sehr moderaten Aufwärtstrend bleiben und somit im Rahmen der Erwartungen liegen dürften. Ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor für die US-Inflation ist die Preisentwicklung in China. Noch vor einem Jahr exportierte China - mit einem Rückgang der Erzeugerpreise um knapp 6 % - Deflation in die Welt. Im Januar sind die Erzeugerpreise (Dienstag) jedoch um 6,5 % gestiegen - ein extremer Umschwung in der Erzeugerpreisinflation von mehr als 12 %-Punkten.  

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