Minenaktien: Warum Investoren jetzt zugreifen
Bergbautitel gehören zu den besten Möglichkeiten, sich an der grünen Energiewende zu beteiligen. Das Potenzial von Kupferminenbetreibern ist besonders groß.12.04.2024 | 07:15 Uhr
Hedgefondsmanager Paul Singer wird nicht ohne Grund ein goldenes Händchen für lohnende Geschäfte nachgesagt. Wirft doch der von ihm verwaltete Hedgefonds Elliot Management Investment seit seiner Gründung 1977 überdurchschnittlich hohe Renditen ab. Umso mehr schlug Singers Entscheidung im Februar für hohe Wellen, mit viel Geld in den Rohstoffmarkt einzusteigen. Rund eine Milliarde US-Dollar will Elliot über eine Tochterfirma künftig in Bergbauwerte investieren. Dieser Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Preise vieler Metalle aufgrund der weltweiten Konjunkturschwäche unter ihren Höchstständen notieren. Dies drückt die Börsenbewertungen vieler Minengiganten ebenso wie die Bedenken einiger institutioneller Anleger, die ihr Engagement in der Vergangenheit in diesem Sektor hinsichtlich ESG-Risiken der Branche sowie dem Boom-Bust-Charakter der Rohstoffmärkte reduziert haben. Diese Unterbewertung lässt sich sowohl im historischen als auch im Vergleich mit dem breiten Aktienmarkt (siehe Grafik 1) feststellen.
Grafik 1: Unterbewertete Minenaktien
Doch Singer ist sich wie viele andere Experten sicher, dass eine lukrative Trendwende zu höheren Aktienkursen der Minenunternehmen aufgrund der globalen Energiewende schon begonnen hat. Die Notierungen etlicher Kupferförderer tendieren inzwischen schon wieder nach oben. Grund: Kupfer gehört zu den Metallen, die aufgrund ihrer Verwendung etwa in Solarzellen und Windturbinen in den kommenden Jahren erheblich stärker nachgefragt werden. Der Bergbaukonzern Rio Tinto prognostiziert ein jährliches Gesamtwachstum der Kupfernachfrage von 3,9 Prozent (CAGR) zwischen 2022 und 2035, wobei sich das Nettonachfrageplus aus der traditionellen Nachfrage und der Nachfrage der Energiewende in etwa die Waage halten wird. Damit ist der Sektor im Vergleich zu anderen Rohstoffbranchen unabhängiger vom konjunkturellen Umfeld langfristig gut für kontinuierliches Wachstum gerüstet.
Kupferminenaktien gehören daher zu den reinsten Möglichkeiten, sich an der grünen Energiewende zu beteiligen. Besonderes Augenmerk sollten Anleger auf die steigenden Gewinnmargen der Kupferproduzenten legen. Hier dürfte sich der wachsende Abstand zwischen den Produktionskosten und Erlösen bezahlt machen (siehe Grafik 2).
Grafik 2: Profitmargen Kupfer