Moventum: Anleihemärkte unter Druck – US-Jobdaten beeinflussen DAX

In der vergangenen Handelswoche kam es zu einem regelrechten Crash an den Anleihemärkten.

15.05.2015 | 10:19 Uhr

Besonders bei den langen Laufzeiten ereignete sich ein massiver Performanceeinbruch. So notierten beispielsweise Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren zeitweilig 15% unter ihren Höchstständen von Mitte April. Mitverantwortlich dafür waren anziehende Inflationserwartungen und die Auflösung gehebelter Longpositionen. In der Eurozone zeigte sich bei den finalen Einkaufsmanagerwerten im April erneut eine divergierende Entwicklung. Die Peripheriestaaten befinden sich demnach am meisten im Aufwind. Im verarbeitenden Gewerbe verzeichneten dabei Irland (55,8), Spanien (54,2) und Italien (53,8) die höchsten PMI Werte. Weniger positiv zeigten sich die Werte in Österreich (50,1), Frankreich (48,0) und Griechenland (46,5). Der französische Wert hat damit zum zwölften Mal in Folge den Wachstumsschwellenwert von 50 Punkten unterschritten. Ein ähnliches Bild zeichnen die finalen PMI Werte im Dienstleistungssektor. Hervorzuheben ist hier der kräftige Anstieg in Spanien von 57,3 Punkten auf 60,3 Punkte, was einem 9-Jahres-Hoch entspricht. Enttäuschend zeigten sich die Konjunkturdaten in Deutschland. Entgegen den Konsensschätzungen sank die Industrieproduktion im März. Die Auftragseingänge der Industrie im März verfehlten die Erwartungen ebenfalls deutlich. Der US-Arbeitsmarkt zeigte wieder Erholungstendenzen. Im April wurden 223.000 neue Stellen geschaffen. Damit setzte sich der grundsätzlich positive Trend am Arbeitsmarkt fort, der im März aufgrund witterungsbedingter Einflüsse und des Hafenstreiks an der Westküste mit lediglich 85.000 neugeschaffenen Stellen noch einen leichten Rücksetzer erhalten hatte. Die Arbeitslosen-quote verringerte sich damit im April auf 5,4 Prozent - dem tiefsten Stand seit 2008.

Der Ölpreis sank um 1,07 US-Dollar auf 65,39 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar leicht um 0,03 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um 0,33 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der europäische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom amerikanischen und japanischen Markt. Alle Aktienmärkte verzeichneten dabei eine positive Entwicklung. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets schwächer. In den Schwellenländern wies die ASEAN-Region eine Outperformance auf. In Europa zeigte sich der deutsche Aktienmarkt stärker als der Gesamteuropäische. In den USA entwickelten sich folgende Branchen überdurchschnittlich: Finanzen, Gesundheit und nicht-zyklischer Konsum. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Telekommunikation, Energie und Versorger auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Versorger, Rohstoffe und Telekommunikation. Underperformer waren die Sektoren Gesundheit, Energie und Industrie. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter und in Europa besser ab. Hinsichtlich „Value“ und „Growth“ entwickelte sich „Value“ in den USA besser und in Europa schlechter.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzins-anleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und europäischen Staatsanleihen. Nur Hochzinsanleihen schlossen dabei positiv.

 

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