Moventum: April 2020 - Bester US-Börsenmonat der vergangenen 20 Jahre

Wenn auch der deutsche Aktienindex Dax dem entgegenstand, so setzte sich im Berichtszeitraum die leichte Konsolidierung der globalen Aktienmärkte fort. Nichtsdestotrotz erwies sich der April in den USA mit einem Plus von 12,78 Prozent als der beste Börsenmonat der letzten 20 Jahre.

06.05.2020 | 10:44 Uhr

Einen ersten Vorgeschmack auf den zu erwartenden wirtschaftlichen Einbruch boten in der vergangenen Woche allerdings die Zahlen zum Q1-BIP in den USA: Der Rückgang lag bei 4,8 Prozent (annualisiert), der stärkste Rückgang seit dem ersten Quartal 2008. Dies lag noch über dem von den Analysten erwarteten Rückgang von 3,9 Prozent. Besonders schwach entwickelte sich dabei der für die amerikanische Volkswirtschaft so wichtige private Konsum.

Deutlich schwächer auch der Chicago PMI, der im April von 47,8 auf nur noch 35,4 Punkte nachgab. Zum Wochenausklang wurde dann auch der nationale ISM-Index (Einkaufsmanagerindex) für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Dieser gab von 49,1 auf 41,5 Punkte nach, während die Analysten einen Rückgang auf 35 Punkte erwartet hatten. Für die Eurozone gehen erste Schätzungen von einem BIP-Rückgang im ersten Quartal von 3,8 Prozent (gegenüber Vorquartal) aus.

Die Inflation ging derweil in der Eurozone von 0,7 auf 0,4 Prozent zurück. Hier hatten die Experten eigentlich mit einem stärkeren Rückgang auf 0,1 Prozent gerechnet. Auch die EZB blieb vergangene Woche nicht untätig und kündigte die PELTROs (Pandemic Emergency Longer-Term Refinancing Operations) an. Dabei können sich Banken in unbegrenztem Umfang und ohne Konditionalität zu Negativzinsen bei der EZB Geld leihen.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte deutlich um etwa fünf Dollar zu auf nunmehr 26,44 US-Dollar. Auf der Währungsseite gab die US-Währung gegenüber dem Euro um 1,78 Prozent nach. Auch der japanische Yen tendierte nach den Gewinnen der Vorwoche um 1,29 Prozent schwächer.

In diesem Umfeld vermochte einzig der europäische Aktienmarkt dank des hiesigen Feiertages eine positive Entwicklung verzeichnen. Sowohl japanische als auch US-amerikanische Aktien mussten Verluste in Kauf nehmen, wobei der Rückgang in den USA am stärksten ausfiel. Die Schwellenländer entwickelten sich in Summe positiv und schnitten damit deutlich besser ab als die in Summe negativ performenden Industriestaaten. Sowohl in Europa als auch in den USA konnten sich Small Caps besser als Large Caps entwickeln. Bei den Investmentstilen hatte zudem das Value-Segment in beiden Regionen die Nase vorn und konnte Growth-Aktien outperformen.

Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Am besten schnitten Titel aus den Bereichen Energie, Kommunikationsdienstleistungen und Rohstoffe ab. Am schwächsten liefen Titel aus den Segmenten Versorger, Gesundheit und Konsum. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Besonders positiv performten Aktien aus den Sektoren Financials, zyklischer Konsum und Industrie. Überdurchschnittlich schwach hingegen die Entwicklung bei Energie-, Gesundheits- und Konsumwerten.

Im Rentenbereich entwickelten sich Euro-Staatsanleihen positiv und konnten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen, die beide auch positive Renditen generierten, hinter sich lassen. Eine überdurchschnittliche Entwicklung zeigten Hartwährungsanleihen aus den Emerging Markets.

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