Moventum: Deutsche Wirtschaft in Topform

Da US-Präsident Donald Trump im Ausland weilte und keinen innpolitischen Schaden anrichten konnte, verzeichneten die US-amerikanischen Aktienmärkte neue Allzeithochs. In Europa war der Fokus hingegen auf den G7-Gipfel in Italien und die Meinungsunterschiede zwischen den sog. Führern der westlichen Welt gerichtet.

31.05.2017 | 13:17 Uhr

Unabhängig davon nimmt die Konjunkturlokomotive derweil in Europa weiter Fahrt auf. In Deutschland kletterte der ifo-Geschäftsklimaindex unerwartet stark auf 114,6 Punkte – den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Dabei wurden sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen an die künftigen Geschäfte besser eingeschätzt. Die positive Einschätzung war dabei nicht nur den exportorientierten Unternehmen zu verdanken, sondern auch den binnenwirtschaftlichorientierten. Der Aufschwung ist zudem nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern auf die gesamte Eurozone. So stieg der europ. Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf ein neues 7-Jahres-Hoch. Auch andere europäische Frühindikatoren erzielten neue zyklische Höchststände. Die US-Märkte erhielten derweil Unterstützung von besser als erwartet ausgefallenen Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter. Diese gaben im April zwar um 0,7 Prozent nach, erwartet worden war jedoch ein stärkerer Rückgang. Die enttäuschenden Zahlen zur Entwicklung des BIP im ersten Quartal wurden zudem deutlich stärker als erwartet nach oben korrigiert. Damit stellt sich der Start der US-Wirtschaft im Jahr 2017 nicht mehr ganz so mau dar.

Der Ölpreis der Sorte Brent verbilligte sich um rund 1 US-Dollar und schloss auf einen Niveau von 52,15 USD je Barrel. Bei den Währungen konnte der US-Dollar gegenüber dem Euro leicht um 0,1 Prozent zulegen und notiert nun bei 1,12 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro 0,36 Prozent.

In diesem Umfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt am besten. Es folgten Japan und Europa, wobei einzig der europäische Aktienmarkt eine negative Wertentwicklung in Kauf nehmen musste. Die Emerging Markets entwickelten sich besser als die Industriestaaten. Innerhalb der Schwellenländer musste die ASEAN-Region eine Underperformance in Kauf nehmen. In Europa wies die Eurozone eine schwächere Entwicklung als Gesamteuropa auf. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In den USA entwickelten sich die Bereiche Versorger, IT und nichtzyklischer Konsum am besten. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Energie, Telekom und Rohstoffe auf. In Europa zeigten Titel aus den Sektoren Telekom, Versorger und IT eine Out-performance. Eine Underperformance kam von Aktien aus den Bereichen Energie, Gesundheit und Rohstoffe. Small Caps schnitten in Europa gegenüber Large Caps überdurchschnittlich ab, in den USA wiesen sie eine Underperformance auf. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ zeigte sich in beiden Regionen eine Outperformance des Growth-Segments.

Im Rentenbereich entwickelten sich Staatsanleihen am besten, gefolgt von Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, wobei die Entwicklung aller drei Segment relativ eng beieinander lag. US-Staatsanleihen wiesen, auf währungsgesicherter Basis, eine Underperformance auf, wohingegen Anleihen aus den Emerging Markets besser abschnitten.

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