Moventum: Heftiges Börsenbeben

"Die Verunsicherungen rund um die chinesische Wirtschaft führten an den internationalen Finanzmärkten zu einem regelrechten Ausverkauf und damit zur schwächsten Handelswoche seit der Finanzkrise", sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

26.08.2015 | 10:01 Uhr

Auch in der vergangenen Handelswoche blickte die Welt gespannt nach China. Der erwartete Anstieg der ersten Schätzung des Industrie-Einkaufsmanagerindex von Markit blieb dabei aus und es kam stattdessen zu einem weiteren Rückgang. Damit markierte dieser den tiefsten Stand seit sechs Jahren. Die Verunsicherungen rund um die chinesische Wirtschaft führten an den internationalen Finanzmärkten zu einem regelrechten Ausverkauf (MSCI World -6,99 Prozent, S&P 500 -7,40 Prozent, DAX -7,83 Prozent) und damit zur schwächsten Handelswoche seit der Finanzkrise. Auch in den USA kam es zu einer negativen Überraschung. Der Empire State-Index fiel auf -14,9 Punkte. Dabei wurde ein Anstieg auf 5,0 Punkte erwartet. Somit markierte auch dieser Frühindikator den tiefsten Stand seit 2009. Der Philly Fed-Index konnte hingegen mehr als erwartet zulegen und stand bei 8,3 Punkten. Auch der Immobilienmarkt zeigte sich weiterhin in einer sehr guten Verfassung. Das Veröffentlichte FOMC Sitzungsprotokoll von Juli brachte indes keine neuen Erkenntnisse zur bevorstehenden Zinserhöhung durch die Fed. Demnach steht die Beschäftigungsentwicklung weiter im Vordergrund, um den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung festzulegen.

Auch der Ölpreis musste deutlich abgeben und verlor 3,57 US-Dollar auf 45,46 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite legte der Euro gegenüber dem US-Dollar um 1,79 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um 0,29 Prozent zu.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der japanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und amerikanischen Markt. Alle drei Märkte mussten in der vergangenen Woche herbe Verluste hinnehmen. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets nochmals schlechter. Innerhalb der Schwellenländer wiesen die asiatischen Aktienmärkte eine Underperformance auf. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt wiederholt wesentlich schlechter als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Versorger, Telekom und nicht-zyklischer Konsum. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Energie, IT und Finanzen auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Versorger, IT und Gesundheit. Underperformer waren die Sektoren Rohstoffe, Energie und Telekom. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in den USA und in Europa besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das „Value“-Segment in Europa schlechter und in den USA besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich europäischen Staatsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen. Lediglich europäischen Staatsanleihen schlossen dabei positiv.

Der vollständige Kommentar im pdf-Dokument

Diesen Beitrag teilen: