Moventum: Kann die EZB die Märkte auf Dauer beruhigen?

"In der vergangenen Handelswoche bildeten die GREXIT-Debatte und der fallende Ölpreis den Rahmen für eine enorme Volatilität an den Finanzmärkten", blickt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum, zurück.

14.01.2015 | 15:57 Uhr

Während zu Beginn der Handelswoche noch Verluste verzeichnet wurden, folgte ab Mitte der Woche dank der EZB eine deutliche Erholung. Aussagen verschiedener EZB-Vertreter und die jüngsten Daten beförderten die Hoffnung, dass am 22. Januar ein QE-Programm von der EZB beschlossen wird. Dafür spricht insbesondere die Inflationsentwicklung in der Eurozone. So sind die Konsumentenpreise im Dezember von 0,3 Prozent auf -0,2 Prozent ggü. dem Vorjahr abgesackt und befinden sich erstmals seit Ende 2009 wieder im negativen Bereich. In Deutschland ist die Arbeitslosenzahl im Dezember um 27.000 gesunken und hat die Konsensschätzungen (-6.000 Stellen) übertroffen. Dadurch sinkt die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent, was einem Rekordtief seit der Wiedervereinigung entspricht. Weniger positiv entwickelten sich die Auftragseingänge der Industrie im November in Deutschland. Entgegen der Konsensschätzungen nahmen diese um 2,4 Prozent ggü. dem Vormonat ab. Auch die Industrieproduktion hat ihre Erwartungen verfehlt. Weiterhin robust entwickelte sich der US-Arbeitsmarkt. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen lag im Dezember bei 252.000, wodurch die Konsensschätzungen leicht übertroffen wurden. Damit sank die Arbeitslosenquote im Dezember auf 5,8 Prozent. Weniger erfreulich zeigte sich die Lohnentwicklung. Entgegen den Erwartungen (+0,2 Prozent ggü. Vormonat) gaben die Arbeitnehmerentgelte überraschend um 0,2 Prozent ggü. dem Vormonat nach. Die Jahresrate sank daher von 2,2 auf 1,6 Prozent, was dem tiefsten Stand seit über zwei Jahren entspricht.

Der Ölpreis setzte seine Talfahrt ungebremst fort und verlor wieder markant um 6,31 US-Dollar auf 50,11 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar um 1,66 Prozent und gegenüber dem japanischen Yen um 2,80 Prozent. In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und europäischen Markt. Nur der europäische Aktienmarkt verzeichnete dabei eine negative Entwicklung. Gegenüber demMSCI World entwickelten sich die Emerging Markets deutlich stärker. Innerhalb Europas zeigte sich der deutsche Aktienmarkt leicht schwächer als der gesamteuropäische Markt. Auf Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Gesundheit, nicht-zyklischer Konsum und Telekom. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Energie, Finanzen und Industrie auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Gesundheit und zyklischer sowie nicht-zyklischer Konsum. Underperformer waren die Sektoren Finanzen, Energie und Versorger. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter und in Europa besser ab. „Growth“ lief in den USA und in Europa besser als „Value“.

Im Rentenbereich entwickelten sich Unternehmensanleihen mit Investment-Grade- Rating, gefolgt von Hochzinsanleihen und europäischen Staatsanleihen, am besten. Nur das Segment der Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating wies in der vergangenen Woche eine positive Entwicklung auf.

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