Moventum: Märkte reagieren auf geopolitische Spannungen

„Die weiter anhaltenden geopolitischen Spannungen und Ereignisse haben in der vergangenen Handelswoche das Marktgeschehen stark beeinflusst“, sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

23.07.2014 | 10:56 Uhr

Nach schwachen Zahlen zur Industrieproduktion in den großen europäischen Industrieländern ergab sich für die Eurozone ein Rückgang von 1,1 Prozent im Mai gegenüber dem Vormonat. Die Inflationsrate in der Eurozone verharrt im Juni weiterhin bei 0,5 Prozent. Der ZEW Index zeigte sich im Juli weiterhin auf dem Rückzug. Die Erwartungskomponente verbuchte den siebten Rückgang in Folge und lag bei 27,1 Punkten. Auch die aktuelle Lage gab spürbar nach und sank von 67,7 Punkten auf 61,8. Beide Werte lagen deutlich hinter den Erwartungen. In den USA legten die Einzelhandelsumsätze im Juni um 0,2 Prozent zu. Erwartet wurde ein Zuwachs von 0,6 Prozent. Auch die Industrieproduktion lag mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent hinter den Erwartungen von 0,3 Prozent. Das Konsumentenvertrauen gab überraschend stark von 82,5 Punkten auf 81,3 nach. Die beiden Frühindikatoren des Empire State-Index und des Philly Fed-Index zeigten sich hingegen in bester Verfassung mit 25,6 (Konsens 17,0) bzw. 23,9 (Konsens 15,5). In China zog das Wirtschaftswachstum im 2. Quartal auf eine Jahresrate von 7,5 Prozent an. Damit wurde der Konsens, welcher von keiner Wachstumsbeschleunigung ausging, überrascht. Auch die Industrieproduktion legte in der Jahresrate mit 9,2 Prozent mehr zu als erwartet. Überschattet wurden die ökonomischen Daten von den anhaltenden geopolitischen Spannungen in der Ostukraine und dem Nahen Osten. In beiden Konfliktregionen scheint eine politische Lösung aktuell kaum möglich.

Der Ölpreis stieg um 1,39 US-Dollar auf 107,90 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite entwickelte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar negativ und verlor 0,66 Prozent. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro 0,57 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt vom japanischen und europäischen, am besten. Alle drei Märkte wiesen eine positive Wertentwicklung auf. Die Emerging Markets zeigten eine bessere Entwicklung als die Industriestaaten, gemessen am MSCI World, auf. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt unterdurchschnittlich. Auf der Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: IT, Finanzen und Telekom. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Gesundheit, Versorger und nichtzyklischer Konsum auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren IT, Rohstoffe und Telekom. Underperformer waren die Sektoren Energie, Gesundheit und Industrie. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in den USA und in Europa schlechter ab. Hinsichtlich der Investmentstile entwickelte sich „Value“ in den USA und in Europa besser als „Growth“.

Im Rentenbereich schnitten Euroland-Staatsanleihen, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen, am besten und positiv ab.

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