Moventum: Märkte reagieren entspannt auf EZB-Zinsentscheidung

Die vergangene Handelswoche war geprägt von einer Fülle an wichtiger ökonomischer Ereignisse und Daten. Allen voran wurde die Zinsentscheidung der EZB mit Spannung erwartet.

12.06.2014 | 16:17 Uhr

So wurde der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte von 25 Basispunkten auf 15 Basispunkte abgesenkt und weitere geldpolitische Maßnahmen – wie etwa das Absenken der Einlagenfazilität in den negativen Bereich – beschlossen. Damit soll unter anderem die zuletzt weiter gesunkene Inflationsrate in der Eurozone von 0,5 Prozent (Konsens 0,7 Prozent) bekämpft werden. Auch in Deutschland gab die Inflationsrate auf eine Jahresrate von 0,9 Prozent nach. Bei den Frühindikatoren der Einkaufsmanagerindizes zeigte sich in Europa ein gemischtes Bild. Der Wert für das verarbeitende Gewerbe lag bei 52,2 Punkten und somit leicht unter den Erwartungen von 52,5 Punkten. Während in Deutschland der entsprechende Wert bei 52,3 Punkten lag, stand dieser in Frankreich mit 49,3 Punkten wieder unter der wichtigen Marke von 50 Punkten. Auch das Äquivalent bei den Dienstleistungen zeigte dieses Bild. Der Wert für Europa lag bei 53,2 Punkten, in Deutschland bei 55,6 und in Frankreich bei 49,3. In den USA ist der ISM für das verarbeitende Gewerbe mit 55,4 Prozent weiterhin sehr stark und bestätigte die Erwartungen. Der ISM für Dienstleistungen war mit 56,3 Prozent über den Erwartungen von 55,5 Prozent. Der Zuwachs der Auftragseingänge der Industrie lag mit 0,7 Prozent ebenfalls über den Erwartungen. In China wies der Einkaufsmanagerindex für die Industrie mit 49,4 Punkten zwar einen Anstieg gegenüber dem Vormonat von 48,1 Punkten aus, lag jedoch unter den Erwartungen.

Auf der Währungsseite entwickelte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar leicht negativ und verlor 0,05 Prozent. Gegenüber dem japanischen Yen gewann der Euro 0,75 Prozent. Der Ölpreis fiel um 0,73 US-Dollar auf 108,92 US-Dollar je Barrel.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich der japanische Aktienmarkt, gefolgt vom US-Amerikanischen und Europäischen, wiederholt am besten. Alle drei Märkte wiesen eine positive Wertentwicklung auf. Die Emerging Markets zeigten, gemessen am MSCI World, eine bessere Entwicklung als die Industriestaaten auf. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt unterdurch-schnittlich. Auf der Sektorenseite entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Biotech, Finanzen und Industrie. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Telekom, nicht-zyklischer Konsum und Gesundheit auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Finanzen, Rohstoffe und Industrie. Underperformer waren die Sektoren zyklischer Konsum, IT und nichtzyklischer Konsum. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in den USA schlechter und in Europa besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich „Value“ in den USA und Europa besser.

Im Rentenbereich schnitten wiederholt Euroland-Staatsanleihen, gefolgt von Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, am besten ab. Alle Segmente schlossen wieder positiv.

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