Moventum: Positive Wirtschaftsindikatoren und Brexit

Bei all der Brisanz des „Brexit“-Themas gingen in der vergangenen Woche jedoch die Veröffentlichungen wichtiger Wirtschaftsindikatoren etwas unter. Diese zeigten sich in einem unsicheren Umfeld durchaus freundlich.

29.06.2016 | 10:57 Uhr

Am vergangenen Freitag wurden die Befürchtungen eines „Brexit“-Votums zur Gewissheit. Mit knapper Mehrheit entschieden sich die Briten für einen Austritt Großbritanniens aus der EU. Diese Entscheidung löste an den Finanzmärkten heftige Turbulenzen aus. Neben den globalen Aktienmärkten wurde insbesondere das britische Pfund in Mitleidenschaft gezogen. Am Freitag wertete es gegenüber dem US Dollar auf den tiefsten Stand seit 1985 ab. Bei all der Brisanz des „Brexit“-Themas gingen in der vergangenen Woche jedoch die Veröffentichungen wichtiger Wirtschaftsindikatoren etwas unter. Diese zeigten sich in einem unsicheren Umfeld durchaus freundlich. In Deutschland kletterte das ifo Geschäftsklima mit 108,7 Punkten auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Dabei verbesserte sich besonders die Erwartungskomponente spürbar. Bei den ZEW-Konjunkturerwartungen als auch der Lagebeurteilung kam es ebenfalls zu deutlichen Verbesserungen. Dabei zeigte gerade die Erwartungskomponente ein hohes Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit der deutschen Konjunktur.

Auch auf europäischer Ebene wurde bei beiden ZEW-Werten eine merkliche Steigerung verzeichnet. Weiterhin legte der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone auf 52,6 Punkte zu. Bei der Dienstleistungskomponente wurde hingegen ein Rückgang auf 52,4 Punkte verzeichnet. Somit notieren beide Indikatoren weiterhin klar im expansiven Bereich. Der Ölpreis der Sorte Brent verlor leicht und schloss auf einem Niveau von 48,41 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 1,20 Prozent zu und schloss bei 1,11 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro um 3,29 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und europäischen Markt. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets deutlich besser. Innerhalb Europas lag der deutsche Aktienmarkt vor dem MSCI Europe. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA die Branchen Telekom, Versorger und Energie wie in der Vorwoche am besten. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Grundstoffe, Finanzen und Industrie auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Gesundheit, nicht-zyklischer Konsum und IT. Underperformer waren die Sektoren Finanzen, Versorger und Telekom. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa schlechter und den USA besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ konnten Growth-Titel in den USA als auch in Europa ein besseres Ergebnis erzielen.

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