Moventum: US-Arbeitsmarktdaten überraschen positiv

Der US-Arbeitsmarkt konnte positiv überraschen. Trotz der rengen Arbeitsmarktlage kommt in die Lohnentwicklung jedoch keine Dynamik. Beim EZB-Entscheid vergangene Woche wurde der Zusatz einer möglichen Aufstockung des Anleihekaufprogramms gestrichen. Die EZB legte damit einen deutlich „hawkisheren“ Ton an den Tag als erwartet.

15.03.2018 | 08:55 Uhr

In der vergangenen Handelswoche konnte der US-Arbeitsmarkt mal wieder positiv überraschen. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag im Februar mit 313.000 weit über der Konsensschätzung von 200.000. Auch wurden die Werte aus den Vormonaten Januar und Dezember um insgesamt 54.000 nach oben korrigiert. Im Durchschnitt wurden somit 242.000 Stellen über die vergangenen drei Monate geschaffen, was deutlich über dem monatlichen Durchschnitt von 182.000 für 2017 liegt. Trotz der immer engeren Arbeitsmarktlage kommt in die Lohnent- wicklung jedoch keine  Dynamik. Die monatliche Veränderung von 0,1 Prozent lag unter den Erwartungen und sogar die Vormonate wurden nach unten korrigiert. Die Jahresrate ging nach den jüngsten Zahlen von 2,8 Prozent wieder auf 2,6 Prozent zurück. Im Dienstleistungsbereich gab der Wert des ISM im Februar etwas nach und stand bei 59,5 Punkten. Nachdem im Vormonat der höchste Wert in 12 Jahren erreicht worden war, war jedoch mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet worden. Beim EZB-Entscheid in der vergangenen Woche kam es zu keiner Änderung der grundsätzlichen geldpolitischen Ausrichtung. Dennoch wurde der Zusatz einer möglichen Aufstockung des Anleihekaufprogramms (Easing Bias) gestrichen. Für viele Marktteilnehmer legte die EZB damit einen deutlich „hawkisheren“ Ton an den Tag als erwartet. Die Makroprojektionen der EZB wurden lediglich in geringem Umfang geändert. In Deutschland kam es bei den Auftragseingängen der Industrie im Januar zu einem deutlichen Rückgang von 3,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Nach zwei starken Vormonaten war zwar mit einem Rückgang gerechnet worden, doch fiel dieser wesentlich stärker aus als erwartet

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte wieder zu und schloss bei 65,49 US-Dollar. Der US-Dollar gab um 0,1 Prozent gegenüber dem Euro nach und stand am Ende der vergangenen Handelswoche weiterhin bei etwas über 1,23 EUR/USD. Gegenüber dem japanischen Yen legte der Euro 1,4 Prozent zu.

In diesem Umfeld entwickelte sich für den Euro-Anleger der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt von europäischen und japanischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine bessere Entwicklung. Titel aus den Emerging Markets schnitten hingegen schwächer ab als Werte aus den Industrienationen. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren IT, Versorger und Telekomservices am besten. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Finanzen, zyklischer Konsum und Öl & Gas auf. In den USA gehörten Titel aus den Sektoren Industrie, Finanzen und  IT zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche Versorger, nicht-zyklischer Konsum und Telekom am schwächsten. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA jeweils besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich in Europa und in den USA der Growth-Bereich besser.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten. Es folgten europäische Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Anleihen aus den Schwellenländern schlossen die Handelswoche leicht schwächer ab als europäische Staatsanleihen.

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