Moventum: Wallstreet in Rekordlaune

Nach einem stabilen ersten Halbjahr 2017 zeigten sich die wirtschaftlichen Indikatoren in China zuletzt wieder schwächer.Sowohl der Einzelhandelsumsatz als auch die Industrieproduktion legten um 6,0 Prozent, aber jeweils unter dem Vormonatszuwachs und den Konsensschätzungen. In den USA gaben sich indes einige Aktivitätsbarometer schwächer.

20.09.2017 | 12:56 Uhr

(Foto: Michael Jensen, Vice-President Moventum)

Beim Einzelhandelsumsatz und der Industrieproduktion für August kam es jeweils zu Rückgängen, während unveränderte Werte erwartet worden waren. Auch beim Konsumentenvertrauen gab es einen Rücksetzer, obwohl dieser weniger stark ausfiel als die Konsensschätzung. Dagegen schnitt der Frühindikator Empire State Index, deutlich besser ab als erwartet. Im August sind die Verbraucherpreise in den USA um 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Treiber war dabei in erster Linie ein höherer Benzinpreis, der so kräftig anzog wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Diese Entwicklung könnte sich jedoch vor dem Hintergrund der Hurrikan-Season lediglich als temporärer Effekt erweisen. Dennoch: Der US-Leitindex verzeichnete das bisher größte Wochenplus des Jahres. Die Industrieproduktion der Eurozone zeigte im Juli im Vergleich zum Vormonat lediglich ein dünnes Plus und die Einzelhandelsumsätze gingen ebenfalls leicht zurück. In beiden Fällen dürfte es allerdings in den kommenden Monaten zu einer Gegenbewegung kommen. Unter anderem war die deutsche Fahrzeugproduktion im Juni und Juli nach „unten verzerrt“. 


Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg in der vergangenen Handelswoche deutlich an und stand bei 55,62 US-Dollar. Auf Wochensicht legte der US Dollar zum Euro um 0,5 Prozent zu. Gegenüber dem japanischen Yen wertete der Euro hingegen signifikant um ca. 2,4 Prozent auf.

In diesem Umfeld entwickelte sich der US-amerikanische Aktienmarkt, gefolgt von europäischen und japanischen Titeln, am besten. Innerhalb Europas zeigte die Eurozone eine Outperformance, während Titel aus den Emerging Markets sich schwächer entwickelten als Werte aus den Industrienationen. Innerhalb der Schwellenländer bewegte sich die ASEAN-Region im Gleichlauf mit dem breiten Index, osteuropäische Werte (ex Russland) lagen dagegen zurück. Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa entwickelten sich die Sektoren Finanzen, zyklischer Konsum und Energie überdurchschnittlich. Eine Underperformance zeigten hingegen die Bereiche Versorger, nicht-zyklischer Konsum und das Gesundheitswesen auf. In den USA gehörten die Aktien aus den Sektoren Telekom, Energie und Finanzen zu den größten Gewinnern. Auf der anderen Seite waren die Bereiche Gesundheit, zyklischer und nicht-zyklischer Konsum am schwächsten. Small Caps schnitten gegenüber Large Caps in Europa auf vergleichbarem Niveau und in den USA besser ab. Hinsichtlich „Value“ und „Growth“ zeigte sich in Europa und in den USA nach wochenlanger Underperformance eine Outperformance des Value-Segments. 

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten. Es folgten Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und europäische Staatsanleihen. Nur Hochzinsanleihen konnten ein positives Ergebnis generieren. Währungsgesicherte US-Staatsanleihen schlossen die Handelswoche schwächer ab als europäische Staatsanleihen und Anleihen aus den Schwellenländern zeigten abermals eine deutliche Outperformance.

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