Moventum: Zinsschritt so gut wie gebongt

"Der US-Arbeitsmarktbericht lässt den Schluss zu, dass es im Dezember voraussichtlich zur ersten Zinserhöhung in den USA seit fast einem Jahrzehnt kommen wird", sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum.

11.11.2015 | 15:08 Uhr

In der abgelaufenen Handelswoche stand wieder einmal der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Dieser übertraf mit 271.000 neu geschaffenen Stellen die Konsenserwartung von 180.000 Stellen deutlich und machte die etwas schwächeren Vormonatswerte wett. Die Arbeitslosenquote ging zudem auf 5,0 Prozent zurück. Auch die Stundenlöhne entwickelten sich besser als erwartet und erreichten damit die höchste Jahresrate seit 2009. Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass es im Dezember voraussichtlich zur ersten Zinserhöhung in den USA seit fast einem Jahrzehnt kommen wird. Die gute wirtschaftliche Entwicklung wurde zudem durch den ISM Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor unterstrichen. Dieser sprang im Oktober von 56,9 auf unerwartet starke 59,1 Punkte. Dabei schätzen die Unternehmen die Geschäftstätigkeit, Beschäftigungssituation und die Auftragslage besser ein als im Vormonat. In China zeigten sich die Einkaufsmanagerindizes im Dienstleistungssektor als auch in der Industrie ebenfalls besser. Damit wurde die zuletzt gesehene Abwärtsbewegung gestoppt und es könnte sich eine Trendwende abzeichnen. Für die deutsche Wirtschaft wurden indes gemischte Daten gemeldet. Im September kam es überraschend zum dritten Rückgang bei den Aufträgen für die Industrie in Folge. Besonders aus dem nicht-EU Ausland sind die Bestellungen drastisch zurückgegangen. Demgegenüber haben sich die Frühindikatoren zuletzt wieder besser entwickelt, was auf eine Verbesserung der Auftragseingänge zum Jahresende hindeutet.

Der Ölpreis der Sorte Brent verlor um 2,14 US-Dollar und schloss auf einem Niveau von 47,42 US-Dollar je Barrel. Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro signifikant um 2,84 Prozent zu. Gegenüber dem japanischen Yen verlor der Euro um 0,75 Prozent.

In diesem Marktumfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der US-amerikanische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom europäischen und japanischen Markt. Gegenüber dem MSCI World entwickelten sich die Emerging Markets besser. Innerhalb Europas entwickelte sich der deutsche Aktienmarkt leicht besser. Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA folgende Branchen überdurchschnittlich: Finanzen, Energie und IT. Eine unterdurchschnittliche Entwicklung wiesen die Sektoren Versorger, nicht-zyklischer Konsum und Telekom auf. In Europa sah das Bild wie folgt aus: Eine Outperformance zeigten Werte aus den Sektoren Industrie, IT und Energie. Underperformer waren die Sektoren Versorger, zyklischer Konsum und Telekom. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten gegenüber Large Caps in Europa und in den USA besser ab. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ entwickelte sich das „Growth“-Segment in Europa besser und in den USA schlechter.

Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten, gefolgt von Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und Euro-Staatsanleihen. Nur das High Yield Segment schloss positiv.

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