Nachhaltigkeit im Immobilienmanagement

Am 20. Juni 2013 findet zum zweiten Mal die RobecoSAM Sustainability Konferenz statt. „Immobilien und Nachhaltigkeit“ ist eines der vielen Themen, über das sich die Besucher der Konferenz informieren können.

29.05.2013 | 14:53 Uhr

Worauf kommt es beim nachhaltigen Immobilieninvestment an? Xavier Jongen, Portfoliomanager des offenen Wohnimmobilienfonds Bouwfonds European Residential (BER) gibt einen kurzen Einblick. 

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Wohnimmobilien?

Wohnimmobilien machen einen großen Teil des gesamten Immobilienbestandes aus und damit auch einen großen Teil des „Carbon Footprints“ der Immobilienindustrie. Die bislang eher zögerliche Annäherung an das Thema Nachhaltigkeit im Immobilienmanagement überrascht deshalb. Berücksichtigt man darüber hinaus den enormen Einfluss, den die Qualität von Wohngebäuden auf unser Leben, unsere Gesundheit und unsere Sicherheit hat, ist offensichtlich, dass Nachhaltigkeit gerade bei Wohnimmobilien ein Thema ist. Auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, die durch die Anpassungsfähigkeit an zukünftige Nutzungsanforderungen gewährleistet ist, spielt eine immer größere Rolle. Deshalb ist der Bouwfonds European Residential bereits 2010 mit seiner „Sustainability Policy“ umfangreiche Selbstverpflichtungen für die Nachhaltigkeit des eigenen Immobilienbestandes eingegangen. 

Nachhaltigkeitszertifizierungen wie zum Beispiel „FSC“ bei Holzprodukten, spielen im Konsumgüterbereich eine große Rolle. Welche Fortschritte bestehen bei der Zertifizierung von Immobilien?

Die Szene wird von drei großen Labeln – DGNB, BREEAM und LEED – beherrscht. Während das deutsche Zertifikat, DGNB, die internationale Verbreitung auch in Übersee vorantreibt, verfolgen die Briten mit BREEAM eine Strategie der Regionalisierung durch Gründungen von BREEAM NL, DE etc.

Mittlerweile sind auch Zertifizierungen von Bestandsimmobilien möglich, wobei BREEAM bei Wohnnutzungen in der Entwicklung weiter vorangeschritten ist.

Gibt es Initiativen seitens des Gesetzgebers in Sachen Nachhaltigkeitsstandards bei Wohnimmobilien?

Die Energiewende der Bundesregierung sieht vor, bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu haben. Die Gesetzgebung ist im Moment eher stark getrieben von sich kontinuierlich verschärfenden Energieeinsparverordnungen. Umfassende Nachhaltigkeit ist zwar Gegenstand von Leitfäden und wird auch in Objekten des Bundes umgesetzt.  Derzeit gibt es aber keine Initiativen zu einer gesetzlichen Regelung für den Gesamtbestand, wie zum Beispiel einer Nachhaltigkeitsprüfung im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens.

Einen einheitlichen europäischen Standard gibt es bislang ebenfalls noch nicht. Woran liegt das?

Gerade beim Thema „Wohnen“ müssen wir feststellten, dass „Hausbau“ in Europa immer noch stark regional geprägt ist. Lokale Bautraditionen und Regelwerke sowie regionale Klimabedingungen haben großen Einfluss auf die architektonische Gestaltung und Ausbildung der Baukonstruktion. Da erscheint es nur logisch, dass jedes Land auch eigene Bewertungstools entwickelt hat. Bouwfonds hat deshalb einen Nachhaltigkeits-Check entwickelt, das L.O.G. 2.0-model, der in allen Zielmärkten angewendet werden kann. Dabei werden aber regionale Benchmarks bei der Bewertung zugrunde gelegt.

Welche Nachhaltigkeitskriterien sind wichtig?

Das niederländische Kürzel L.O.G. steht für Lage, Objekt und Nutzer. Neben den klassischen Kriterien zum Objekt und dessen Nutzung wird bei den Objekten des BER auch der Faktor „Lage“ unter immobilienspezifischen Gesichtspunkten untersucht. In der Gewichtung fließen die einzelnen Aspekte gleichwertig in die Gesamtwertung ein, denn im Ergebnis muss eine Immobilie ökonomisch, umweltverträglich, technisch und von der Nutzbarkeit her zukunftsfähig sein.

 

Xavier Jongen wird in seinem Vortrag auf der RobecoSAM Sustainability Konferenz das Thema Nachhaltigkeit im Immobilienmanagement vertiefen.

Datum: Donnerstag, 20.06.2013

Ort: Alte Oper Frankfurt

Beginn: 09.30 Uhr

Ende: 17.30 Uhr

Vortrag Immobilien: 13.00 – 13.45 Uhr

Kosten: Keine

Über die RobecoSAM Sustainability Konferenz 2013

Die Konferenz deckt ein breites Themenspektrum rund um das Thema Nachhaltigkeit ab: Investmentfonds, Nachhaltigkeitsindices, Immobilien und Private Equity. Bereichert wird die Konferenz zudem durch Vorträge von Unternehmen, die sich durch exzellentes Nachhaltigkeitsmanagement auszeichnen und einer Reihe von Podiumsdiskussionen. Teilnehmer können sich aus zeitgleich stattfindenden Vorträgen und Podiumsdiskussionen ihr persönliches Programm zusammenstellen. Die Veranstaltung ist beim FPSB registriert. CFP´s erhalten für die Teilnahme Punkte.

Die Konferenz ist für Teilnehmer kostenfrei.

Anmeldungen und Details zum Programm unter:

www.sustainability-awards.de

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