Natixis: Der Kampf um die Zukunft Hongkongs

"Seit Ende September blockieren Pro-Demokratie-Demonstranten der „Occupy-Central-Bewegung“ das zentral gelegene Geschäftsviertel in Hongkong", sagt Jörg KNaf, Executive Managing Director bei Natixis Global Asset Management.

21.11.2014 | 09:54 Uhr

Von der Kommunistischen Partei Chinas fordern sie, die 1997 zugesagten demokratischen Wahlen jetzt zu ermöglichen. Damals hatte die Partei nach der Rückgabe von Hongkong durch die Briten freie Wahlen versprochen. Obwohl die Demonstrationen an die Studentenproteste auf dem Tian'anmen-Platz vor 25 Jahren erinnern mögen, verlaufen die Auseinandersetzungen mit den Polizeikräften vergleichsweise gewaltfrei. Die Unsicherheit um die Zukunft Hongkongs beunruhigt die dortige Bevölkerung aber ebenso sehr wie die internationale Finanzwelt.

Werden die Forderungen der Demonstranten nach freien, direkten Wahlen im Jahr 2017 die Macht des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping beeinträchtigen? Könnte eine mögliche Instabilität internationale Investoren dazu veranlassen, ihre Aktivitäten an einen anderen Markt – etwa nach Singapur – zu verlagern? Und welchen Schaden hat der Ruf des Finanzsektors Hongkongs davongetragen? Dazu äußern sich Experten für Schwellenländerinvestments von Natixis Global Asset Management.

Jörg Knaf, Executive Managing Director - DACH Countries Member of NGAM International Executive Committee Natixis Global Asset Management

Während Anleger an der Shanghaier Börse zufrieden auf das laufende Jahr zurückblicken können, ist Hongkong, das Tor zu China, erneut ein Beispiel dafür, wie unvorhersehbare politische Ereignisse sich auf die Finanzmärkte auswirken können. Dies spricht dafür, sich einer Vielfalt unkorrelierter Anlageklassen zu bedienen, anstatt sich von irgendwelchen Indizes oder Benchmarks (ver-)leiten zu lassen. Oder anders gesagt: Mit einem Multi-Asset-Absolute-Return-Ansatz kann man sicher gehen, nicht alles auf eine Karte zu setzen.

François Théret, Chief Investment Officer Absolute Asia Asset Management

Peking wird vermutlich einer Reform des jetzigen Wahlrechts in Hongkong nicht zustimmen wollen. Schließlich erklärten Regierungsvertreter erst kürzlich, dass nationale Grundprinzipien nicht verhandelbar seien. Damit könnten sich die Proteste zu einer langwierigen Angelegenheit entwickeln. Das einzig mögliche Zugeständnis könnte darin bestehen, die Zusammensetzung des Nominierungsausschusses nach der 2017 anstehenden Wahl des Regierungschefs zu überprüfen. Dies könnte gegebenenfalls die Grundlage für eine langfristig umzusetzende Wahlrechtsreform bilden.

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