Natixis: Eurozone lässt Krise hinter sich

Seit 2009 haben sich die 18 Mitgliedsstaaten des Euroraums allmählich aus der Staatsschuldenkrise befreit, welche die Währungsunion in die schlimmste Rezession aller Zeiten gestürzt und sogar deren Fortbestand gefährdet hatte.

12.06.2014 | 11:16 Uhr

Nun aber scheint die Wirtschaft im Euroraum wieder an Fahrt aufzunehmen. So sprechen die Wirtschaftsdaten inzwischen dafür, dass die Eurozone in diesem sowie im nächsten Jahr ein moderates Wachstum vorlegen wird. Gleichzeitig sinken die Kreditkosten der am höchsten verschuldeten Länder. Außerdem hat Portugal im Frühjahr dieses Jahres den Rettungsschirm verlassen, während Griechenland erstmals seit vier Jahren an den Anleihenmarkt zurückgekehrt ist. Allerdings muss die Region immer noch zahlreiche Probleme bewältigen. Dazu zählen die zunehmenden Sorgen vor einer drohenden Deflation, ein lediglich schleppendes Wachstum sowie die besorgniserregend hohe Arbeitslosigkeit. In der Folge gehen Investmentexperten von Natixis Global Asset Management auf die Zukunft des Euro, die Deflationsangst, das geopolitische Risiko im Zusammenhang mit Russland sowie sich bietende Anlagechancen innerhalb der Region ein.

Jörg Knaf, Managing Director Nordeuropa, Natixis Global Asset Management

Trotz ihrer Ankündigung, mit dem Tapering Ende 2013 zu beginnen, bläht die Federal Reserve unbeirrt ihre Bilanz weiter auf, in dem sie statt Treasuries nun vermehrt Mortgage- Backed-Securities aufkauft. Somit flutet die US-Zentralbank den Markt nach wie vor mit billigem Geld in der Hoffnung, dass US-Exporte attraktiver werden und ein starker Dollar in naher Zukunft eher unwahrscheinlich ist. Die aktuelle Stärke des Euros ist also mehr mit der gewollten Schwäche des US-Dollars zu erklären. Denn seit Mario Draghis Garantie im Juli 2012, alles für die Rettung des Euros zu tun, greifen Währungshüter auf beiden Seiten des Atlantiks ungehemmt in das Geschehen der Währungsmärkte ein. Noch nie war die Handelsspanne des Dollars gegenüber dem Euro so gering wie jetzt. Mit einer Differenz von gerade mal 5,16 US-Cent zwischen dem Jahreshoch- und Tiefkurs ist der Spread in diesem Jahr weit entfernt von seinem historischem Durchschnitt von 21,16 Cent (seit Euro-Auflegung und der Draghi-Rede).

Bruno Crastes, CEO, H2O Asset Management

Der Euro ist nicht tot, lang lebe der Euro! Denn letzten Endes ist es dem Euro gelungen, seinem von vielen befürchteten Niedergang zu entgehen. Jede Phase unterliegt ihrer sich selbst bestimmenden Logik. Das Wechselspiel zwischen sinkenden Risikoaufgeldern und rückläufigen externen Ungleichgewichten, bildet die Grundlage für eine konjunkturelle Annäherungstendenz, welche die kommenden Jahre prägen dürfte. Diese könnte eine neue Ära des Wachstums für die so genannten Peripheriestaaten wie Griechenland, Portugal, Spanien, Irland und Italien einläuten.

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