Natixis: Halbjahresbericht 2014

Die Märkte waren im ersten Halbjahr 2014 meist von Unsicherheit geprägt. Für Anleger dürfte es angesichts der teilweise widersprüchlichen Entwicklungen schwierig gewesen sein, sich zu orientieren.

18.07.2014 | 09:22 Uhr

Die Fed hatte Anfang 2014 mit dem Tapering begonnen, die Bondmärkte erlebten eine Rallye, während sich die europäischen Aktienmärkte uneinheitlich entwickelten. Hinzu kamen geopolitische Krisen, etwa der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sowie schwere Unruhen im Irak. Es stellt sich die Frage, ob die zweite Jahreshälfte Anlegern wieder Klarheit bringen wird oder vielleicht doch eher erneut Unruhen bevorstehen? Nachfolgend gehen fünf Experten aus den Bereichen Anleihen, Aktien und alternative Investments auf die Aspekte Fundamentaldaten, Wachstumsnischen, volkswirtschaftliche Risiken und Anlagechancen ein.

Jörg Knaf, Managing Director Nordeuropa, Natixis Global Asset Management

Die Ereignisse der ersten Jahreshälfte und wie die Märkte damit umgegangen sind unterstreichen wieder einmal wie wichtig es ist, Ruhe zu bewahren und vor allem investiert zu bleiben. Wichtiger noch ist, wie Anleger ihr Portfolio in Zukunft aufstellen und vor Rückschlägen schützen. Denn nur nach oben geht es nun leider auch nicht immer.

Thomas Fahey, Senior Global Macro Strategist, Loomis, Sayles & Company

Eine der größten Überraschungen des ersten Halbjahres war für uns der Rückgang der Renditen von US-Staatsanleihen und Bundesanleihen. Dies hatte zur Folge, dass nahezu alle Segmente der Anleihenmärkte hervorragende Erträge generieren konnten. Sogar 30-jährige US-Staatsanleihen haben sich mit einem Plus von zwölf Prozent zuletzt besser entwickelt als Aktien, denn der S&P 500® hat im gleichen Zeitraum lediglich sechs Prozent hinzugewonnen (Stand: 20.06.2014). Nur sehr wenige Experten hatten erwartet, dass sich Anleihen im Jahr 2014 besser entwickeln würden als Aktien.

Allerdings dürften ähnlich positive Erträge in der zweiten Jahreshälfte ausbleiben. Stattdessen sollten die Renditen infolge der positiveren Wirtschaftsdaten und des größeren Kaufinteresses an Risikopapieren weltweit wieder kräftig anziehen. Denn offenbar vollzieht die Inflationstendenz in den USA sowie in anderen Industriestaaten inzwischen eine Bodenbildung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) klettert dabei wieder nach oben. So hat die Bank of England bereits signalisiert, dass schon für 2015 erste Zinsanhebungen möglich sind. Gleichzeitig erwarten wir, dass auch die US-Notenbank den Markt mit Blick auf das Jahr 2015 auf Zinserhöhungen vorbereiten wird. Diese Faktoren dürften zu steigenden Zinsen der globalen Anleihekurse führen. Dies wiederum könnte niedrigere Gesamterträge im zweiten Halbjahr 2014 ergeben.

Der vollständige Bericht im pdf-Dokument

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