Natixis: Veraltete Infrastruktur eröffnet Chancen

Riesige Schlaglöcher, einbrechende Brücken und platzende Wasserleitungen auf Hauptgeschäftsstraßen sind in den USA ein alltäglicher Anblick. Angesichts dieser Lage ist es unbestritten, dass hier ein dringender Bedarf besteht, die veraltete Infrastruktur zu erneuern.

19.05.2014 | 10:09 Uhr

Und dieser Bedarf ist nicht nur in den USA sichtbar, sondern an vielen Orten weltweit. Eine entsprechende Studie der World Health Organization (WHO) geht davon aus, dass derzeit annähernd 780 Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser sind.

Um dem wachsenden Bedarf einer Modernisierung gerecht zu werden, investieren Regierungen und Investoren weltweit verstärkt in unterschiedliche Infrastrukturprojekte. China beispielsweise wird im Rahmen seines Urbanisierungsplans in den kommenden zehn Jahren etwa sechs Billionen US-Dollar ausgeben. Großbritannien wird bis 2030 ebenfalls seine marode Infrastruktur erneuern müssen, was voraussichtlich durch öffentliche und private Investitionen in Höhe von 375 Mrd. US-Dollar bestritten wird. Brasilien verfolgt zur Vorbereitung der bevorstehenden Fußball-WM sowie der Olympischen Spiele im Jahr 2016 einen ehrgeizigen Fünfjahresplan: dieser veranschlagt Ausgaben in Höhe von 500 Mrd. US-Dollar für die Erneuerung. In den USA liegt ein Plan über 302 Mrd. US-Dollar für die nächsten vier Jahre vor, um Transportwege und Infrastruktur zu modernisieren. Zwei Experten von NGAM zeigen nachfolgend auf, in welchen Sektoren und Regionen sie den größten Bedarf einer moderneren Infrastruktur und gleichzeitig Chancen für Anleger ausmachen können.

Jörg Knaf, Managing Director Nordeuropa, Natixis Global Asset Management 

Mit zunehmender Korrelation unter traditionellen Asset-Klassen ist es dringend notwendig, neue Ertragsquellen zu eruieren. Infrastrukturanlagen führen aufgrund des langfristigen Werterhalts nicht nur zu einem ausgewogenen Portfolio, sondern sind derzeit renditeträchtiger als Anleihen. Zusätzlich sorgen sie langfristig für einen stabileren Zahlungsstrom und agieren sogar als Inflations-Hedge.

Stephen McCabe, Global Equity Analyst, Loomis, Sayles & Company

Der weltweite Bedarf an einer neuen und verbesserten Infrastruktur bedeutet für viele Unternehmen auf der Welt vielversprechende Chancen. Von diesem Jahr an bis 2017 dürften etwa 7,5 Billionen US-Dollar in Infrastruktur-Projekte fließen. Die Ausgaben in diesem Bereich dürften 2017 schätzungsweise etwa um 50% höher liegen als 2012. (1.2 Billionen US-Dollar). Die Schwerpunkte werden dabei auf der Wasseraufbereitung, der Energiegewinnung sowie der Transportinfrastruktur liegen. Die meisten Projekte dürften in den USA, in China, dem nahen Osten sowie in Indien durchgeführt werden. Der USPräsident Barack Obama plädierte erst kürzlich für notwendige Investitionen in Höhe von 302 Mrd. US-Dollar für Reparaturen der brüchigen US-Highways. Indien legt in seinem mittlerweile zwölften Fünfjahresplan fest, dass 1 Billion US-Dollar in Infrastruktur investiert werden sollen, mit einem hohen Anteil bei der Erneuerung des Transport Netzwerks. Der nahe Osten will 80 Mrd. US-Dollar für Elektrizitätskapazitäten ausgeben und zusätzliche 185 Milliarden US-Dollar für das Transportnetzwerk. 

China hat wegen der Kohlenutzung mit einer starken Luftverschmutzung zu kämpfen. Die durch Kohlenutzung generierte Luftverschmutzung zwingt die Industrie zum Nachbessern. Die chinesische Regierung hat im letzten Jahr für den Umweltschutz 49 Mrd. US-Dollar ausgegeben. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die auch für 2014 vorgesehen ist.

Der vollständige Marktkommentar im pdf-Dokument

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