nordIX AG: ESG zur Risikoreduktion bei Unternehmensanleihen

Nachhaltige Anlagen stehen immer stärker im Fokus der Investoren. Hierzu zählt auch der Aspekt, durch den Einsatz eines ESG-Filters, die Bonität der Anleihe-Emittenten kritisch zu hinterfragen.

27.11.2017 | 15:55 Uhr

Bekanntermaßen steht die Abkürzung „ESG“ für die Nachhaltigkeitskriterien „Environmental, Social und Governance“, was wir hierzulande als „Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensführung“ bezeichnen.

Die Entwicklung - nicht nur bei Volkswagen - hat deutlich gemacht, dass die sträfliche Vernachlässigung von Nachhaltigkeitskriterien, die Bonität des Unternehmens in Mitleidenschaft ziehen und sich negativ auf die Kursentwicklung von Anleihen auswirken. So hat sich beispielsweise der Kurs der 4,625% VW Nachrang-Anleihe, entgegen der Marktentwicklung, innerhalb des Monats September 2015 um 17 Prozentpunkte ermäßigt.

Da dies kein Einzelfall ist, schenken wir auch in unserem aktiven Portfoliomanagement dem Thema Nachhaltigkeit ein verstärktes Augenmerk. Hierzu zählen mehrere Aspekte:

So durchlaufen alle unsere Bestandspositionen sowie etwaige Kaufaspiranten neben der herkömmlichen Anlagenprüfung einen strengen ESG-Filter. Zusätzlich ist unser Haus seit Mai 2017 „UN PRI Signatory“. Damit haben wir uns als Unternehmen verpflichtet, die „Principles for Responsible Investment“ konsequent in unserer gesamten Wertschöpfungskette umzusetzen.

Was dies im Detail bedeutet:

Kern ist die Erweiterung des Investmentprozesses um relevante ESG Faktoren, die sogenannten KPIs – die Key Performance Indicators. Die Relevanz dieser KPIs ist dabei je nach Branche und Region unterschiedlich. In der Bonitätsanalyse fragen wir uns, welche dieser KPIs für den konkreten Emittenten besondere Chancen und Risiken bieten. Dazu ist ein gutes Verständnis des Emittenten und seines Umfeldes notwendig. Das Ziel einer vorausschauenden Bonitätsanalyse ist, Probleme zu erkennen bevor es zu Kursverlusten kommt und durch konstruktive Kritik den Emittenten zur Reduktion der erkannten Risiken zu bewegen – im Fachjargon „aktives Engagement“. Gelingt dies nicht und sind Spreadausweitungen vorauszusehen, verkaufen wir Positionen zeitnah oder gehen gelegentlich sogar short-Positionen über den Kauf von Kreditausfallversicherungen ein. 

Wir investieren auch gerne in sogenannte „Green Bonds“, hinterfragen aber die Bezeichnung kritisch und verzichten nicht auf unsere zuvor beschriebene interne Bonitätsanalyse. Auf der anderen Seite meiden wir Emittenten, die einen Umsatzanteil von über 10 Prozent in den Geschäftsfeldern Kohle, Nuklearenergie, Tabak und Waffen aufweisen. 

Auch wenn Anleihen bzw. deren Emittenten eine schwächere ESG-Qualität aufweisen, bedeutet dies nicht automatisch, dass sie aussortiert werden. So können wir gelegentlich durch einen konstruktiven Dialog auf den Emittenten positiv einwirken. Sind wir erfolgreich, gelingt der „triple win“: das Bonitätsrisiko sinkt, der Anleihekurs steigt, eine gute Performance des Kreditfonds wird erreicht und das Leben der Stakeholder wie Mitarbeiter des Emittenten, Kunden und Anwohner der Produktionsstätten wird verbessert.

Wen diese Vorgehensweise anspricht:Der Publikumsfonds „nordIX Treasury Plus“ (WKN: A2DKRH) setzt dieses Anlagekonzept konsequent um. Weitere Informationen vermittelt auch die nordIX-Website.

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